In unserer heutigen Zeit dreht sich die Welt gefühlt doppelt so schnell. Alles ist nur einen Klick weit entfernt. Das Warten hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Geduld ist aber in der Bibel eine Tugend und wird von Paulus als Frucht des Geistes bezeichnet. Eine Frau, die ein besonderes Vorbild für mich in Sachen Geduld ist, das ist die heilige Monika.

Text Annalena Schuh Bild Theresa Osterkorn

Weise und geduldig

Monika wuchs in einer christlichen Familie in Nordafrika auf und wurde im Glauben erzogen. Sie heiratete mit jungen Jahren Patritius, einen Heiden. Dieser war untreu, jähzornig und verlor oft seine Beherrschung, was zu Misshandlung Monikas führte. Sie verzieh ihm seine Untreue, hielt seinem Ärger stand und redete Klartext, nicht in der Hitze des Gefechts, sondern nachdem der Sturm vorbei war. Monika betete Tag und Nacht für ihren Mann und dessen Bekehrung und setzte ihre Hoffnung ganz auf Gott. Nach 12 Jahren bekehrte sich Patritius tatsächlich zum Christentum.

Unermüdlich im Beten

Allerdings war ihre Geduldsprobe noch nicht vorüber. Monika hatte drei Kinder, der Älteste war Augustinus, den wir heute als großen Heiligen kennen. Obwohl ihn Monika früh im Glauben erzogen hat, wuchs er zu einem Rebellen heran, wie er im Buche steht. Er hielt nicht viel von Glauben, ging von einer Party zur nächsten und landete schließlich in einer Sekte. Das kostete Monika viele Tränen. Aber Monika sie weiter für ihren Sohn. Über 16 Jahre!! Als sie es schon fast aufgeben wollte, bekam Monika eine Zusage von einem Bischof, der sagte: Es ist nicht möglich, dass ein Kind dieser Tränen verlorengeht. Und er hatte Recht: Mit 33 Jahren veränderte Augustinus sein Verhalten und ließ sich 387 zu Ostern taufen. Im gleichen Jahr starb Monika auf der Rückreise in der Hafenstadt Ostia mit 56 Jahren.

Kluge Frau

Monika war eine sehr intelligente Frau. Als Augustinus im Mailand schon auf seinem Weg der Bekehrung war, sprach sie mit ihrem Sohn oft über Theologie und Philosophie. Auch wurde sie sogar von Bischof Ambrosius selbst unterrichtet, was für eine Frau der damaligen Zeit ganz außergewöhnlich war. Aus dieser Zeit stammt auch ihre Erkenntnis: „Die Wahrheit ist die Speise der Seele und nur Glaube, Hoffnung und Liebe können zum ewigen Glück führen.“

Remember

Monikas Standhaftigkeit im Gebet fasziniert mich. Ihr Ausharren motiviert mich. Wie oft bete ich kurz für etwas und sehe es als getan. Oft regen wir uns auf, wenn sich nach einer Woche keine Veränderung zeigt, und dann gibt es Menschen, die wie Monika zehn oder zwanzig Jahre für die Bekehrung von einem Lieben beten. Das ist Gottvertrauen.

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Nur Glaube, Liebe und Hoffnung führen zum ewigen Glück.