„Wenn das für dich so ist, dann ist es ok.“ Wir kennen diesen Spruch aus Gesprächen. Als Christen sind wir aber überzeugt, dass wir nicht selbst definieren können, wie das Leben funktioniert. Wenn etwas „ok“ sein soll, dann muss es auch „der Wahrheit“ entsprechen, sonst tut es uns im Letzten nicht gut. Wenn man aber von „der Wahrheit“ spricht, wird das schnell als Angriff gesehen. 5 Punkte zum Nachdenken.

5 Punkte, die du in einer Diskussion verwenden kannst:

#1 Meine Wahrheit, deine Wahrheit…

Gibt es objektive Wahrheiten, die für alle Menschen gleich sind, oder ist alles nur relativ? Dass 1 + 1 = 2 ist, das gilt für alle Menschen. Wahrheit ist genau eben dadurch definiert, dass etwas für alle Menschen gleich ist. Alles andere wäre einfach eine Meinung, die neben anderen Meinungen stehen kann, bis die Wahrheit immer mehr ans Licht kommt.

#2 Die Wahrheit haben

Es ist immer gefährlich, wenn jemand behauptet, die Wahrheit „zu haben“, ohne dass er sich auf objektive Fakten beruft. Die echte Wahrheit muss man nicht aufzwingen, denn wenn eine Sache wahr ist, dann ist sie von jedem nachvollziehbar, wenn man sich ehrlich auf die Suche macht. Wer aber sagt, es gibt überhaupt keine Wahrheit, der macht sich nicht mehr auf die Suche.

#3 Wenn es keine Wahrheit gibt

Wenn wir die Haltung haben, dass es keine objektive Wahrheit gibt, wenn Wahrheit sozusagen immer nur „relativ“ ist, dann wird jede Argumentation bedeutungslos. Denn dann hat man in Diskussionen nicht die objektive Wahrheit als Richtschnur, die man gemeinsam finden will, sondern es geht nur mehr darum, wer sich besser durchsetzen kann.

#4 Tyrannei des Relativen

Wenn die Objektivität nicht mehr zählt, dann stehen wir nicht mehr als gleiche Menschen vor einer Wahrheit, die uns gegeben ist und die wir gemeinsam immer mehr entdecken können, sondern dann setzt sich jene Meinung als Wahrheit durch, die die meiste politische Macht hat, den größten medialen Einfluss, das meiste Geld, um diese Meinung als Wahrheit zu definieren. Wenn es Wahrheit nicht gibt, dann gibt es auch keine Fairness, sondern es kommt letztlich immer zur Tyrannei des Stärkeren.

#5 Kirche und Wahrheit

Die Kirche hat es im Laufe ihrer Geschichte auch schmerzhaft lernen müssen, dass man Wahrheit niemals mit Macht und Gewalt aufzwingen darf. Denn wenn Gott wirklich die Wahrheit ist und Gott die Liebe ist, dann widerspricht jeder Zwang dieser Wahrheit selbst. Denn Liebe kann man nur anbieten aber nie aufzwingen. Gleichzeitig dürfen wir auch nicht aufhören, als Menschen um die Wahrheit zu ringen, denn sonst würden wir in einer Welt leben, wo nur das „Recht des Stärkeren“ gilt.