Gott ist es wichtig, dass wir aus ganzer Freiheit zu ihm kommen. Erzwungene Liebe ist im Grunde nichts wert, daher stellt er die Freiheit als oberstes Prinzip. Und trotzdem: Im Letzten gibt Gott Dinge vor, die wir halten sollen, etwa die 10 Gebote. Das heißt, letztlich sollen wir uns Gott unterordnen, also tun, was er sagt. Wo bleibt da unsere Freiheit? Wie ist das zu verstehen? 5 Punkte zum Nachdenken.

5 Punkte, die du in einer Diskussion verwenden kannst.

#1 Das Wesen Gottes

Gott wird im Allgemeinen – also auch in anderen Religionen – als jemand (oder etwas) verstanden, der allmächtig und allwissend ist. Ein „Überwesen“, das die Welt und das Universum geschaffen hat. Schon allein daraus wird angenommen, dass er über uns steht. Gott aber, wie wir Christen ihn verstehen, ist all das und noch mehr. Er ist ein Gott der Liebe, der nicht möchte, dass wir ihm uns wie einem Vorgesetzten unterwerfen, sondern aus Liebe zu ihm kommen. Das ist ein großer Unterschied.

#2 Gott als Vater

Gott hat sich durch Jesus uns als Vater vorgestellt. Dieses Bild kann uns auch helfen, unsere Beziehung zu Gott besser zu verstehen. Eltern sind uns, besonders in unserer Kindheit, um Weisheit, Wissen und Erfahrung überlegen. Vor allem in unseren ersten Lebensjahren sind wir auf sie angewiesen. Wahrhaft gute Eltern nutzen diesen Vorteil aber nicht aus. Sie helfen ihren Kindern liebevoll und zeigen ihnen vor, wie sie das Leben meistern können. So ist auch Gott für uns.

#3 Unter seinem Schutz

Eigentlich ist es ein ziemlicher Vorteil, wenn ich einen Freund habe, der Einfluss hat, der das Sagen hat. Da kann ich nur profitieren. Und Gottes Plan ist, das hat er uns in Jesus gezeigt, dass die Letzten zu den Ersten gemacht werden. Ihm geht es nicht um Rangordnungen. Im Gegenteil, er selbst möchte uns dienen. Wenn niemand über Gott steht, dann haben wir es ja eigentlich ziemlich gut. Denn wenn Gott unser Vater ist, dann kann uns, seinen Kindern, nichts passieren.

#4 Kontrolle abgeben

Sich unterzuordnen heißt natürlich, sich selbst und seine Freiheit in gewissem Sinn einzuschränken. Gott gegenüber heißt das aber, darauf zu vertrauen, dass er besser weiß, was tatsächlich gut für uns ist. Auch wenn wir es im Moment nicht verstehen und uns gerne anders entschieden hätten. An einen guten Gott zu glauben, heißt also „Kontrolle abgeben“, aber damit eine Verantwortung loszuwerden, die unser Denken übersteigt. Das wiederum gibt uns die Möglichkeit, selbst freier zu werden. Das ist also etwas, wovon wir profitieren können und was uns eine Art „Leistungsdruck“ nimmt.

#5 Unter-ordnen

Sich Gott unterzuordnen, heißt letztlich anzuerkennen, was Tatsache ist, nämlich dass Gott uns geschaffen hat und nicht umgekehrt. Er hat die Welt gemacht und ihr eine bestimmte Ordnung gegeben. Unterordnen meint in diesem Sinn also, einfach die Realität zu akzeptieren, dass es eine Ordnung gibt, die wir nicht selbst festgelegt haben. Und die Ordnung Gottes ist, dass alles auf die Liebe ausgerichtet ist. Sich Gott unterzuordnen heißt damit im Letzten, zuzulassen, dass Gott mich liebt. Ob wir das machen, ist unsere Freiheit.