Was sagen die Menschen?

Wenn Gott uns die Erde anvertraut hat, dann uns allen zu gleichem Teil. Wer sich mit Politik oder Volkswirtschaft ein wenig auseinandersetzt, stößt vermutlich früher oder später auf eine Definition, die so oder so ähnlich lauten könnte: „Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, knappe Ressourcen auf eine wachsende Bevölkerung gerecht aufzuteilen.“ Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Harold Dwight Lasswell sagte zum Beispiel: „Politik ist: Wer bekommt was, wann und wie.“ So wird es bereits aus weltlicher Perspektive als Aufgabe gesehen, unsere Schöpfung gerecht aufzuteilen. Wenn es auch oft an der Umsetzung hapert.

Was sagt Gott?

Wenn wir wissen möchten, was Gott dazu sagt, schauen wir als erstes natürlich in die Bibel. Wir nennen die Bibel, die „heilige Schrift“, ja auch das „Wort Gottes“. Wir lesen, dass wir unsere Erde wie „einen Garten hüten“ sollen. In anderen Übersetzungen heißt es auch „bewahren“. Einen Garten lässt man nicht verwildern, sondern man kümmert sich darum, dass er schön ist. Deshalb zerstört man ihn auch nicht, damit alle etwas davon haben, auch in der Zukunft.

Mein persönlicher Auslegungsversuch:

Als Christen haben wir das Gebot der Nächstenliebe. Es motiviert uns, gerne zu teilen. Was ist dabei aber gerecht? Es ist nämlich eine Sache, Pommes mit jemanden gerecht von der Menge her aufzuteilen, und eine andere, dem Gegenüber nicht absichtlich, die von Ketchup durchweichten Kartoffelstäbchen übrig zu lassen. So scheint es für mich ebenfalls christlich zu sein, beim eigenen Konsum darauf zu achten, dass noch genug Rest in derselben guten Qualität übrigbleibt. So habe ich das auch einmal bei dem Philosophen John Locke gelesen. Für mich fängt dieser Gedanke schon an bei Dingen, die wir uns mit anderen gemeinsam „teilen“. Wie gehen wir damit um? Wie sehr achten wir zum Beispiel auf unseren Umgang mit öffentlichen Parks? Oder zum Beispiel auf unsere Schultische, die uns zur Verfügung gestellt werden? Ein anderer Gedanke ist auch, wie wir mit Eigentum umgehen, das wir freiwillig herschenken. Achten wir bei den Gegenständen, die wir geben oder spenden genauso auf gute Qualität, wie bei Dingen, die wir gegen Geld verkaufen wollen? Ich glaube, es ist eine Haltung, die wir uns in den kleinen Dingen einüben könnten, damit wir dann auch mehr verstehen, wie wir mit unserer gemeinsamen Erde umgehen sollten.

Tanja PrattesTanja Prattes
„Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte.“ – Genesis 2,15
„Der Himmel ist Himmel des Herrn, die Erde aber gab er den Menschen.“ – Psalm 115,16