5 Wege wie wahre Schönheit dein Leben verändern kann – Theresa Sophie Wagener, eine junge Kunsthistorikerin aus München, gibt in einem Vortrag Tipps dafür, wie Schönheit dein Leben und die ganze Welt verändern kann.

„Schönheit wird die Welt retten“, schreibt Fjodor Dostojevski in seinem Buch: Der Idiot. Was für eine Aussage! Wir Menschen sind von Schönheit fasziniert. Denk an einem wunderschönen Sternenhimmel in den Bergen! Oder an einem Sonnenuntergang?

Auf den ersten Blick, scheint Schönheit ja etwas sehr Abstraktes und vielleicht auch Subjektives zu sein. Aber anscheinend strebt jeder danach. Schon in der Steinzeit haben Menschen Steinkeile symmetrisch geformt, ohne dass es einen Grund dafür gab. Für die Funktion eines Steinkeiles ist es nicht wichtig, ob er hübsch aussieht oder nicht. Irgendetwas bringt uns also dazu, nach Schönheit zu streben, oder Dinge schön zu gestalten, aber was steckt dahinter?

Blumen in Vase

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#1 Schönheit macht glücklich

Menschen sind die einzigen Lebewesen, die wirklich tief von Schönheit berührt werden können. Ein Pinguin schaut sich nicht sehnsuchtsvoll einen Sonnenuntergang an. Wir schon. Dass schöne Dinge einen positiven Effekt auf uns haben, ist sogar wissenschaftlich belegt: In der Neurobiologie hat man herausgefunden, was Schönheit in unserem Gehirn auslöst. Wenn wir schöne Landschaften oder Dinge ansehen, werden Reize ausgeschüttet, die wir als angenehm oder als eine Belohnung empfinden. Fakt ist, Schönheit macht uns glücklich. 

#2 Schönheit weist auf MEHR hin

Das Bedürfnis nach Schönheit ist tief in uns Menschen verwurzelt. Und trotzdem kann man schöne Momente nicht festhalten. Man kann es eigentlich nur genießen und so wie Goethes Faust sprechen: „Augenblick verweile doch, du bist so schön!“ Du kennst es sicher, wenn du mit deinen Freunden gerade eine super Zeit hast und das Gefühl hast, die Zeit stände still. Oder du schaust dir sehnsuchtsvoll den berühmten Sonnenuntergang an. Nur, irgendwann müssen die Freunde gehen, irgendwann ist die Sonne untergegangen. Wir können Schönheit nicht festhalten, das geht über unsere Fähigkeiten hinaus. Deshalb nennt man Schönheit auch „transzendent“, das bedeutet etwas, das für uns nicht greifbar ist.

Kurz gesagt, wir haben ein Bedürfnis nach Schönheit, das die Welt nicht vollkommen erfüllen kann.  werden kann. Der bekannte Autor C. S. Lewis interpretiert das so: „ Wenn wir in uns selbst ein Bedürfnis entdecken, das durch nichts in dieser Welt gestillt werden kann, dann können wir daraus schließen, dass wir für eine andere Welt erschaffen sind.“  Als Christen glauben wir tatsächlich, dass das Leben auf der Erde nicht unser größtes Ziel ist. Es geht vielmehr darum, zu lernen, sich für das Gute zu entscheiden. Wir glauben an ein Leben nach dem Tod. Schönheit kann uns ein Zeichen dafür sein.

#3 Schönheit braucht eine Seele

Bei wahrer Schönheit kommt es auf mehr drauf an. Schönheit deutet auf eine größere Realität hin, darauf, dass da mehr ist, als wir begreifen können. Wenn dieses Element fehlt, dann kann Schönheit nicht seinen eigentlichen Sinn erfüllen. Daher wirkt eine rein oberflächliche Schönheit oft eher platt und leer. 

Wie kommt es, das so eine Person wie Mutter Teresa, eine kleine, runzelige und alte Frau als schön wahrgenommen wird? Ihre Ausstrahlung macht den Unterschied. In der Nähe von wahrer Schönheit fühlt man sich geliebt und angenommen. Unsere Kultur sieht Schönheit heute oft als eine rein körperliche Sache, nicht als den ganzen Menschen. Eine, ausschließlich durch OPs hergestellte, künstliche Schönheit hat aber keine Seele und bleibt leer. Wahre Schönheit ist das Zusammenspiel von Seele und Körper, von Innen und Außen.

#4 Schönheit = Gutes = Wahrheit

So wie die Schönheit, gehören auch Wahrheit und Gutes zu den sogenannten „Transzendenten“,  also zu den Sachen, die wir nicht greifen können. Diese drei Dinge spielen zusammen und nur, wenn sie gemeinsam auftreten, inspirieren sie uns wirklich. Wenn etwas Schönes nicht gut oder nicht wahr – also falsch – ist, dann verliert es auch an Ausstrahlung. Und schließlich treffen diese drei Konzepte zusammen und zwar in Gott. Gott ist gut, er ist selber die Schönheit und die Wahrheit. Das heißt, wenn Schönheit in uns Sehnsucht nach mehr weckt, dann weist diese Sehnsucht letztendlich auf Gott hin.

#5 Create Beauty

Es macht uns übrigens nicht nur glücklich, Schönheit zu konsumieren. Selber zu gestalten und sich künstlerisch zu betätigen, trägt auch zu unserem Wohlbefinden dazu bei. Probier’s doch mal aus, es geht nicht darum, jemanden zu beeindrucken, sondern darum, einfach mal etwas zu schreiben, zu malen oder zu basteln, um uns mit Schönem zu umgeben und ein Teil davon zu sein. Denn, je mehr man sich mit Schönheit beschäftigt, desto mehr können wir es auch wertschätzen.

Wasserfarben, Pinsel, Papier

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Der Artikel basiert auf dem Vortrag „Grassroots III: Beauty will save the World“, der von Theresa Sophie Wagener in der KHG Wien gehalten wurde. 

Hör dir hier den Vortrag zum Thema an!

TEXT: MIRIAM