Negative Schlagzeilen sind an der Tagesordnung. Ist dir schon mal aufgefallen, wie schwer es ist, positive Nachrichten in der täglichen Informationsflut zu finden? Also, nicht so etwas wie der letzte Sieg deiner Lieblingsmannschaft oder Klatsch darüber, wer gerade in wen verliebt ist. Sondern wirklich ermutigende News, die den Alltag, das Schöne, und auch das Kleine, Unperfekte feiern. Diese Dinge findest du erst, wenn du konkret danach suchst. Warum? Weil wir darauf gedrillt sind, das Negative zu sehen. Dramatische Schlagzeilen lassen sich einfach besser verkaufen. Sicher, es ist genauso wichtig, darüber informiert zu bleiben, was in der Welt los ist. Aber bei all dem Negativen kann man schnell die Hoffnung und das Positive aus dem Blick verlieren. Deswegen wollten wir dir dieses Mal ein paar Gedanken zu Positivität, Perfektion und Hoffnung mitgeben. Und natürlich ein paar Tipps, die du sofort ausprobieren kannst.

Alles gut?

Also, erstens: Um dich selbst zu schützen, überlege einmal, was dich emotional runterzieht. Sind es Freunde, die alles immer nur negativ sehen? Sind es Kommentare auf Social Media oder sind es die Nachrichten? Wir Menschen sind sehr empfänglich für „emotionale Ansteckung“. Setze dir Grenzen bei Menschen oder Nachrichten, die alles nur negativ kommentieren. Geh viel mehr auf die Suche nach positiven News und optimistischen Sichtweisen. Es geht auch nicht darum, dass du nur mehr das Gute und Positive siehst, und vor dem Negativen die Augen verschließt! Also, es geht nicht um eine „Toxic Positivity“, wo man auf ungesunde Weise alles positiv findet. Die Wahrheit ist, dass eben nicht alles perfekt ist. Es muss auch mal Raum dafür sein, dass du negative Gefühle zulassen kannst. Darin liegt gerade die Kunst: auch in all dem Unperfekten glücklich zu sein. Ein einfaches Umdenken kann dir da schon helfen, wenn du dir einfach zugestehst, dass es nicht immer perfekt laufen muss. So blöd das klingt: Auf und Abs gehören einfach dazu! Und es hilft, dich in solchen Momenten darauf zu fokussieren, was in deinem Leben gut ist und wofür du dankbar bist.

Positivität vs. keine Probleme

Ein positiver Mensch zu sein, bedeutet nicht, dass man keine Probleme hat. Es muss nicht immer alles gut oder gar perfekt sein. Und etwas, das im digitalen Zeitalter noch mal wichtiger scheint: Wir müssen es auch nicht so darstellen! Sind wir mal ehrlich: Wie oft versuchen wir, das Positive und unsere beste Seite zu Geltung zu bringen, besonders auf Instagram, TikTok und Co.? Wenn wir das alle machen und auch ständig von anderen zu sehen bekommen, kann schnell der Druck entstehen, dass wir tatsächlich so ein perfektes Leben führen wollen oder gar permanent happy sein sollen – Stichwort „Toxic Positivity“.

Alles hat einen Grund

Der Unterschied zwischen echter und falscher Positivität liegt doch darin, ob mein Optimismus einen echten Grund hat oder nicht. Wenn ich z.B. einen reichen Vater habe, dann kann ich auch positiv sein, wenn meine Geldtasche mal ganz leer ist. Im anderen Fall würde ich mir nur etwas vormachen. Als Christen haben wir nun aber einen Vater im Himmel, der nicht nur reich ist, sondern dem die ganze Welt gehört! So haben wir einen echten Grund, positiv zu sein. Wir wissen, dass die „Auferstehung“ für uns kommt, auch wenn manchmal das Kreuz da ist und sehr real ist. Der hl. Paulus schreibt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht!“ (Röm 8,28). Für uns gibt es also wirklich IMMER einen Grund zur Hoffnung.

Die Sonne ist immer da

Du kannst es dir vielleicht so wie mit der Sonne vorstellen: Sie ist immer da, am Himmel, über uns. Sie kann sich auch an einem sonnigen Tag noch deutlicher äußern und stärker sein. Manchmal schieben sich Wolken davor, dass du tagelang nichts von ihr zu sehen bekommst. Trotzdem weißt du, dass sie immer noch da ist und wiederkommt. Und wenn dann endlich wieder mal Sonnenstrahlen durchblitzen – das ist dann ein Glücksgefühl, oder? So wissen auch wir uns immer getragen von Gott. Denn auch wenn ich nicht sehe, wie mein Weg gerade weitergehen soll, weiß ich, dass er da ist und dass er auf lange Sicht etwas Gutes mit mir machen wird, wenn ich mich auf ihn ganz einlasse.

Positivität im Alltag

– kleine Tipps, ohne dass alles gleich perfekt sein muss:

Streichhölzer – Gut, vielleicht musst du über diese Idee lachen, aber versuch es doch mal: Steck dir in der Früh eine Packung Streichhölzer oder etwas Ähnliches ein und jedes Mal, wenn dir etwas Positives passiert, du Lachen musst oder einen schönen Moment erlebst, gibst du eines davon in die andere Hosentasche. Dann siehst du am Ende eines Tages, wie viel Gutes dir widerfährt.

Dankbarkeits-Tagebuch – Schreib dir am Ende des Tages zumindest drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Das kann manchmal etwas sehr Konkretes sein, wie die Unterhaltung mit einer Freundin, oder auch nur etwas wie, dass du etwas Gutes zu essen hattest.

Tagebuch – Das Schlechte in Worte fassen, das Positive aufschreiben und konservieren. Für beide Dinge sollte Platz sein. Du kannst dich später an schöne Erlebnisse erinnern und sehen, wie du schwere Phasen durchgestanden hast. Vielleicht siehst du auch, dass du eigentlich schon sehr viele Freuden in deinem Leben hast?

Gute Nachrichten aktiv suchen – Nimm dir die Zeit, nach positiven Storys zu suchen. 10 Minuten am Tag reichen schon. Die können auch eine tolle Motivation sein.

Komplimente verteilen – Freude austeilen, bringt dir selbst auch Freude, oder so ähnlich. Aber meistens stimmt es wirklich: Ein ehrliches Kompliment, zum Outfit, einem Talent usw. bringt jedem Freude. Und wenn sich dein Gegenüber freut, ziehst du meistens mit. Freude ist wie Feuer – sie wird nicht weniger, wenn du sie teilst, sondern vermehrt sich!

JOMO – Schon mal gehört? Vielleicht kennst du FOMO – Fear of missing out, die Angst davor, etwas zu verpassen. Aber immer öfter hört man vom Gegenteil – Joy of missing out, also die Freude daran, etwas zu verpassen. Denn ganz ehrlich, selbst wenn wir unsern Kalender noch so vollstopfen, überall können wir nie dabei sein! Also, versuch´s mal, einfach konkret Zeit für dich allein einplanen, egal, wie viele Einladungen auf dich warten.