Du bist umgezogen, ob zum Studieren, Arbeiten oder aus einem anderen Grund und kennst in der neuen Stadt noch keine Menschenseele? Genau diese Erfahrung habe ich im letzten Monat gemacht und hier erzähle ich dir, wie ich damit umgegangen bin.

Ich bin Theresa, 18, seit gut einem Monat in Wien und mache gerade beim YOU! Magazin ein Praktikum. Anfangs kannte ich keine Menschenseele. Um das zu ändern, hab ich mich gleich mal informiert, was es so für Treffen von katholischen Gemeinschaften gibt, wo man mal vorbeischauen kann. Obwohl es für mich nicht schwer ist, auf Leute zuzugehen, war es trotzdem eine Überwindung für mich allein loszuziehen. Aber wie es so schön heißt – von nichts kommt nichts! Also hieß es für mich raus aus der Komfortzone!

Am Anfang ergaben sich selbstverständlich nicht gleich Deep-Talks, aber das ist ja auch vollkommen normal. Allerdings war ich tatsächlich gleich am zweiten Tag während des X-Labs, einem Missionsprojekt am Donaukanal, missionieren – also eine weitere Challenge, bei der ich mit Fremden über den Glauben sprechen konnte und sich echt schöne und sehr interessante Gespräche ergeben haben. Als ich dann schon ein paar Mal bei einigen Veranstaltungen war, kannte ich schon ein paar Leute und hatte so einen ersten Anschluss.

Am Ende meiner ersten Woche Wien habe ich z.B. jemanden wiedergesehen, die ich davor erst einmal getroffen hatte und nur noch so vage im Hinterkopf hatte, dass sie in Wien wohnt. So viel zu: man trifft sich immer zweimal im Leben! Was mir sehr geholfen hat, war, dass egal, mit wem ich mich unterhalten, der Glaube die gemeinsame Grundlage war. Das hab ich ganz besonders bei einer FOCUS Bible Study gemerkt. Obwohl ich die anderen erst 10 min kannte, haben wir gleich zu Beginn unsere Hoch und Tiefs der letzten Woche geteilt und über die Bibel diskutiert. Eine ähnliche Situation ergab sich auch beim Loretto-Gebetskreis, als man zu zweit eine Frage besprechen sollte, denn so kam man automatisch ins Gespräch.

Um die meist nur flüchtigen Begegnungen zu festigen, sind gemeinsame Unternehmungen logischerweise sehr hilfreich. Ich war z.B. mal was trinken, mal mit wem gemeinsam essen, oder auch im Kino. Mittlerweile habe ich viele echt liebe Leute kennenlernen und viel Spannendes erleben dürfen!

Wenn es dir schwerfällt, auf Leute zuzugehen, oder du dir unsicher bist, wie du das anstellen sollst, habe ich dir hier ein paar Tipps zusammengestellt:

  1. Voraussetzungen:

Ein wichtiger Punkt, bevor man überhaupt auf Leute zugeht, ist es, aufgeschlossen zu sein. Jeder Mensch fällt automatisch Vorurteile gegenüber dem anderen. Es heißt nicht umsonst: Der erste Eindruck zählt! Aber der erste Eindruck sagt auf keinen Fall alles über den Charakter des Menschen aus. Nur weil der Gegenüber einem auf den ersten Blick vielleicht unsympathisch vorkommt, heißt das nicht, dass das tatsächlich der Fall ist. Also – lass dich nicht von vorschnellen Urteilen davon abhalten, Leute anzusprechen!

Die eigentlich wichtigste mentale Einstellung ist: Hab keine Hemmungen, von dir aus auf Leute zuzugehen! Auch wenn es am Anfang sehr unangenehm sein kann, jemanden einfach so anzusprechen – manche sind sicher schüchterner als du und warten nur darauf angesprochen zu werden, trauen sich aber selbst nicht, den ersten Schritt zu machen. Falls es dir selbst schwerfallen sollte, die Initiative zu ergreifen, kann ich dir nur raten: Raus aus der Komfortzone, es lohnt sich immer!

Ein Punkt, den man meist übersieht ist, auch mit Menschen anderer Altersgruppen ins Gespräch zu kommen. Ich selbst spreche logischerweise auch mehr mit jungen Menschen, weil diese meist die gleichen Interessen teilen und man sich mit Menschen gleichen Alters auf der gleichen Augenhöhe befindet und weil es einfach das Normale bzw. Natürliche ist. Auch wenn das gerade weird klingt – es kann sehr aufschlussreich sein, sich mit erfahreneren und ortskundigen Leuten zu unterhalten. Oft haben vor allem sie spannende Geschichten und gute Tipps auf Lager!

Wie du diese Tipps jetzt in die Praxis umsetzen kannst, findest du hier:

  • Wen ansprechen
    • Leute, die allein rumstehen, warten vielleicht nur auf einen Gesprächspartner – und der kannst du sein;-)!
  • Wie ansprechen?
    • Der erste Schritt ist normalerweise sich vorzustellen – bedeutet sich mit dem Namen vorzustellen und alles Weitere ergibt sich dann von selbst mit Einstiegs – Fragen wie z.B.:
      • Gehst du in die Schule? Studierst du gerade (und wenn ja was)? Was machst du beruflich?
      • Wenn die Lebenssituation gleich ist, kann man sich austauschen, wenn nicht, fragen was der Gesprächspartner da aktuell so macht.
      • Wenn derjenige studiert oder arbeitet: Warum hast du dich für das entschieden?
      • Woher kommst du?
      • Was machst du in deiner Freizeit?
      • Hast du Geschwister?
      • Wie hast du von der Veranstaltung erfahren ?(nur wenn es eine ist;-))
    • Wenn es was zu Essen gibt,
      • fange an, in der Essensschlage mit deinem Vorgänger zu sprechen, denn der wird sicher nicht gleich die Flucht ergreifen, da er ja für das Essen ansteht 😉
      • frag, ob noch Platz am Tisch ist und schon bist du in bester Gesellschaft!
    • PS: Wenn du denkst, jemand EINFACH SO anzusprechen, ist soooo komisch – im ersten Moment schon ja, aber im weiteren Verlauf des Gesprächs spielt es keine Rolle mehr, wie das Gespräch begonnen hat, und wenn doch, hat es den positiven Nebeneffekt, dass man seinem Gesprächspartner länger im Gedächtnis bleibt.

Was ich gelernt habe, bzw. mitgenommen habe:

  1. Bezüglich Namen lieber einmal mehr nachfragen, damit man, wenn man sich das nächste Mal trifft, wieder auf die Person zugehen und ein Gespräch beginnen kann mit “Du bist doch der/die …. oder”
  2. Die Leute, die man schon kennt, fragen, ob sie einem weitere Veranstaltungen empfehlen können, wo man gemeinsam hingehen kann.
  3. Nummer austauschen und zu What’s-App Gruppen hinzufügen lassen, damit man Up-to-Date bleibt über die kommenden Aktivitäten.

Text: YOU!- Praktikantin Theresa