Text Lea Schagerl

Viele Junge Menschen haben die Motivation verloren. Kriege kommen immer näher zu unserem Heimatland und über das Klima braucht man doch gar nicht mal mehr anzufangen. Und dann ist da noch die Pandemie. In jeder Entspannungsphase hört man wieder sagen: „Die nächsten Monate sind kritisch. Der Lockdown wird wieder kommen.“  Warum also noch ein Ziel verfolgen? Gefühle der Bequemlichkeit machen sich breit. Warum großartig hinausgehen, wenn ich doch meine Freizeit im gemütlichen Schlafzimmer verbringen kann. Die meisten Dinge werden doch sowieso nur mehr online abgewickelt. Schule, Arbeit wie auch Abenteuer. Umfragen bestätigen das Gefühl. Haben junge Menschen keinen Bock auf gar nichts?

One day, baby, we´ll be old…

Von „Keinen Bock auf gar nichts“ zu „Yeah, auf geht’s!“ – ein steiniger Weg? Manchmal sicher. Sich zu motivieren, kann schon mal schwer sein. Vor allem nach einer Zeit, die von Lockdowns und Online-Kontakten geprägt war. Sicher, auch Zeiten, wo man sich ausruht und mal gar nichts tut, sind wichtig. Der allgemeine Zustand sollte das allerdings nicht werden. Warum? Kein Ziel zu haben, ist nämlich absolut tödlich für ein gelungenes Leben.

„One day, baby, we´ll be old… Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an die Geschichten denken, die wir erzählen hätten können.“ Obwohl ich dieses Lied von Asav Avidan wahnsinnig gerne höre, finde ich den Text eigentlich ziemlich furchteinflößend. Das Gefühl zu haben, sein Leben nicht zu leben, macht mir wie jedem anderen Angst. Der Sänger erzählt von verlorenen Gelegenheiten und verpassten Stationen. Mit seinen Lyrics will er daran erinnern, Gelegenheiten zu ergreifen und nicht untätig herumzusitzen. Such dir ein Ziel und leg los! Das ist seine Message.

Aktiv sein ist attraktiver

Menschen, die aktiv sind, sind einfach spannender! Bei einem Date zum Beispiel ist es wahnsinnig attraktiv, wenn man hört, dass sein Gegenüber Leidenschaften hat und diese auch tatsächlich realisiert. Es gibt doch nichts Besseres, als mit inspirierenden Menschen an einem Tisch zu sitzen und mit ihnen über atemberaubende Geschichten zu reden, die sie schon erlebt haben, auf Reisen, mit ihren Hobbys oder mit Freunden.

„Ich renne nicht von Dingen weg, ich renne auf die zu.“ Mein Lieblingszitat aus der britischen Serie Doctor Who, das ich mir in großen Buchstaben auf meinen Kalender und meine Zimmerwand gepflastert habe. Immer wenn ich merke, dass ich träge werde, versuche ich mir das in Erinnerung zu rufen. Auch in der Bibel findet sich ein Zitat, dass diese Aussage mitträgt. Jesaja 40,31: „Die aber auf den Herrn hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“

Kraft tanken von oben

Ich finde, das klingt gut. Wie ein Adler fliegen… Die Bibel sagt, wie es geht: „Auf den Herrn hoffen.“ Mit einfacher Motivation und eigener Anstrengung allein gelingt es erfahrungsgemäß selten. Warum nicht die „neue Kraft vom Herrn“ empfangen? Wie das geht? Eigentlich relativ einfach. Jemand hat mal gesagt, mit Gott ist das wie mit einer Wasserleitung. Wir müssen nur den Wasserhahn aufdrehen. Er ist immer da, sein „Wasser des Lebens“ zu geben. Natürlich hängt es dann auch noch von uns ab, was wir damit machen. Wir können das Wasser trinken oder es neben den Becher fließen lassen und verschütten. Gott gibt immer seine Gnade. Um sie zu gut aufzufangen, muss ich vor allem still werden. Zum Beispiel eine Stunde in die Anbetung gehen. Und ich muss die Wasserleitung auch sauber machen, wenn sie vielleicht verstopft ist. Wenn uns alles innerlich runterzieht, wenn uns alles schwer ist, hilft es zum Beispiel voll, regelmäßig zur Beichte zu gehen. Hier wird die Leitung zu Gott durchgeputzt und ich kann Kraft von oben tanken. „Die aber auf den Herrn hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel.“

Meistens denke ich darüber nach, wo ich vor drei Jahren war und wo ich jetzt bin. Man muss sich in Erinnerung rufen, dass man in dieser Zeit eigentlich so viele schöne Erlebnisse hatte. Auch: irgendetwas erschaffen. Irgendwas Kreatives machen. wie Musik zu spielen oder Schmuck oder Kleidung herstellen. Irgendetwas, wo man nachher ein Endprodukt hat. Ich glaube, im Schaffen liegt riesige Kraft.

Anna Maria

Auch wenn alles aussichtslos wirkt und man das Gefühl hat, dass die Welt eh nur gebrochen und verdreht ist, rufe ich mir in Erinnerung, dass es trotzdem für mich einen Grund gibt, hier zu sein. Wir leben sicherlich nicht zufällig in dieser Zeit. Ich glaube auch, dass wir durch diese virtuelle Welt so voneinander abgekapselt werden, dass wir ganz natürlicherweise irgendwie träge und unmotiviert werden. Also: weg von dem ganzen Onlinezeug und wieder hin zu persönlichen Beziehungen.

Sarah

Augen zu und durch. Einfach fokussieren auf das Positive, das am Ende eines Prozesses herausschauen wird. Das gibt einem Kraft und Energie, Dinge durchzusetzen, auch wenn man den Sinn von etwas gerade nicht erkennt.

Klemens

Es mag ein bisschen nach Generation Z klingen, aber ich liebe es, berührende Filme oder Videos anzusehen von Menschen, die durch ihr Tun etwas erreicht haben und deshalb ein für mich beneidenswertes Leben führen. YouTube-Videos von den Real Life Guys zum Beispiel oder Reiseberichte motivieren mich da ganz besonders. Danach hab ich immer das Gefühl, dass ich noch so viel machen kann aus meinem jungen Leben.

Maria

Verbündete suchen, Sorgen teilen. Gemeinsam bringt man mehr weiter als alleine. Fotos schauen von Erlebnissen, die man selbst gemacht hat oder auch alte Reisefotoalben von den Eltern anschauen, das motiviert einen und gibt einem den Willen was Eigenes, Tolles zu erleben. Oft ist es wichtig, in kleinen Schritten wieder anzufangen und stolz zu sein auf seine Erfolge, vor allem wenn man schon länger ein Problem damit hat sich aufzuraffen.

Marcel