Wie stark kann Glaube sein?

Die Erwin Brüder Andrew und Jon erschaffen mit „I still believe“ eine Verfilmung der wahren Geschichte von Sänger Jeremy Camp. Es ist die Biografie des vor allem in Amerika bekannten christlichen Musikers, die als romantisches Musikdrama adaptiert wurde.

Mit: K.J. Apa, Britt Robertson, Nathan Parsons
Laufzeit: 115 Minuten
Filmstart: 13. August 2020
Verleih/Fotos:
Studiocanal

Nach ihrem 2018 veröffentlichten christlichen Film „I can only imagine“ kommt das neueste Werk von Andrew und Jon Erwin diesmal sogar in die Kinos. In der Hauptbesetzung ist unter anderem K.J. Apa zu finden, der besonders aus seiner Rolle als Archie in „Riverdale“ bekannt ist. Der neuseeländische Serienstar K.J. findet sich das erste Mal in einer christlichen Produktion, meint aber in einem Interview „Der Film ist für jeden etwas. Wenn du an die Liebe glaubst, wirst du den Film mögen.“ Und betont sogar, er sei noch nie so stolz auf ein Projekt gewesen.

Seine Schauspielkollegin Britt Robertson kennt man aus dem Nikolas Sparks Romantikdrama „Kein Ort ohne dich“. Sie arbeitete in „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ schon einmal mit ihrem Filmpartner K.J. zusammen.

Jeremy spielt Melissa auf der Gitarre
Paar am Strand

Klassische Romanze oder doch mehr?

Jeremy ist frisch am College angekommen, als er bei dem Willkommenskonzert seiner christlichen Lieblingsband „The Kry“ Backstage hineinschleicht und den Sänger Jean-Luc, sein Vorbild, persönlich kennenlernt. Durch seinen sympathischen Eindruck und sein musikalisches Talent, darf er seinem Idol hinter der Bühne assistieren und erhascht beim Überreichen der Gitarre auf der Bühne, einen Blick ins Publikum. In der Menge entdeckt er ein Mädchen und verliebt sich augenblicklich in sie. Nach einigen Begegnungen ist Melissa anfänglich doch etwas zurückhaltend, da sie merkt, dass ihr guter Freund Jean-Luc, der Sänger, mehr von ihr will, als nur Freundschaft. Wie man es aus den klassischen Romanzen kennt, lässt sich das Schicksal jedoch nicht lange aufhalten und sie beginnen miteinander auszugehen. Aus Angst ihren gemeinsamen Kumpel zu verletzen, halten sie ihre Beziehung geheim. Als nun aber passiert, was passieren muss und das Ganze auffliegt, trennen sich die beiden. Damit aber nicht genug. Genau dann scheint die Dramaromanze zu ihrem eigentlichen Höhepunkt zu kommen: Melissa hat Krebs.

Und alles ist anders

Auf einmal ist alles andere unwichtig, die Fehler von damals vergessen. Alles was jetzt für Jeremy zählt, ist, für Melissa da zu sein. Gegenseitig stärken sie sich im Glauben auf Heilung und im Vertrauen zu Gott. Für die Krebspatientin ist eines klar: Alles, was sie durchmachen muss, ist es wert, wenn sie nur ein Menschenleben dadurch verändern kann. Seinen Weg sieht Jeremy ebenfalls von Gott geführt und macht ihr einen Heiratsantrag. Gemeinsam stellen sie sich nun der Herausforderung. Jeremy nutzt seine Reichweite als Sänger, um bei Auftritten und im Radio für sie beten zu lassen. Ist wirklich schon alles verloren?

Egal was auch passiert: Melissas letzter Wunsch hat sich erfüllt, denn nach einem Konzert kommt eine Frau auf Jeremy zu. Sie erzählt, wie sie durch die Geschichte seiner Frau zurück zum Glauben gefunden hat und bestätigt: Sie ist die Person, deren Leben Melissa verändert hat.

Ist das jetzt ein Happy End?

Wenn man als Künstler eine Biografie dreht, dann meistens nur dann, wenn die Geschichte auch etwas herzugeben hat. Das kann dieses Erlebnis allemal. Ein christlicher Sänger, der Tausende Menschen aufruft, für seine Frau zu beten? Mit einem solch großen persönlichen Problem an die Öffentlichkeit zu gehen, beweist schon großen Mut. All diese Menschen verfolgen nun den Ausgang der Krankheit und beten für sie. Was würde es aber bedeuten, wenn selbst das nichts hilft?

Und ich glaube doch!

Mit dem Lied „I still believe“ heißt es vor allem für den Sänger, dass er trotz all der Schwierigkeiten an Gott glaubt. An seine Liebe und Führung. Das zeugt nicht nur von unfassbarem Vertrauen, sondern dient auch als überwältigendes Symbol der Hoffnung. „So ist das Leben“, könnte man meinen. Mit dieser Aussage vermittelt man jedoch eine negative Meinung. Ja, es stimmt schon! So ist das Leben! Wir müssen oft Leid erfahren, dem wir uns nicht gewachsen sehen. Es scheint unfair, dass es genau uns passieren muss.

Jeremy auf der B

In Melissa ein Vorbild sehen

Melissa hat ihr Leid angenommen. Sie konnte Gott vertrauen, dass er etwas Besseres daraus machen kann. In einer solchen Situation nicht die Nerven und vor allem nicht den Glauben zu verlieren, zeigt, wie stark ihr Vertrauen wirklich war. Ich glaube nicht, dass ihre Schmerzen dadurch automatisch weniger geworden sind. Was ich aber denke, ist, dass sie sie leichter annehmen konnte. Gott schenkt nicht nur Hoffnung, sondern auch Trost. Und auch deswegen – oder vor allem deswegen – ist diese Geschichte es wert, erzählt zu werden.

Für wen würde ich diesen Film empfehlen:

  • Für Romantiker, die nichts gegen Kitsch haben und auf einen direkten, musikalischen und noch dazu Hals über Kopf verliebten Hauptdarsteller hoffen.
  • Für Musikliebhaber, die Jeremy Camp noch nicht kennen – oder auch schon. Seine Lieder performt von K.J. Apa gehen richtig unter die Haut.
  • Für neugierige Singles, die sich schon immer gefragt haben, wie das Klischee „Christen heiraten schnell und jung. Vor allem in Amerika!“ entstanden ist und wie sowas funktionieren kann.
  • Für Suchende, die auf ein Wunder in ihrem Leben hoffen und ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben.
  • Für Fans christlicher Filme, die diesen gewissen christlichen Touch in den Handlungen und Worten der Charaktere, sowie im generellen Inhalt genießen.
  • Für jeden, der gerne Gänsehaut bekommt und mit einem guten Gefühl aus dem Kinosaal geht. Aber Achtung: hier bleibt kein Auge trocken!
Bild von TanjaTanja, Your Content Goes Here

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..1
Filmstory……………………………1
Filmumsetzung………………….2
Umgang mit Gewalt………….1
Umgang mit Sprache………….1
Umgang mit Sexualität………1

Insgesamt……………………1