Müssen wir Angst vor der Zukunft haben? Steht die Menschheit wirklich vor dem Aus? Oder gibt es Gründe, doch noch Hoffnung zu haben? Ja, wir haben Probleme und es gilt, die Ärmel hochzukrempeln. Eine „Ist-eh-alles-egal-Mentalität“ hat uns noch nie weitergebracht. Genauso wenig jedoch wie eine Panik-Mache, die uns heute so oft begegnet. Was man nämlich viel zu wenig hört, ist, dass es auch Grund zur Hoffnung gibt. Darauf weisen einige Fakten und Statistiken hin, die ein überraschend anderes Bild zeigen, als wir in der Öffentlichkeit ständig zu hören bekommen.
Text Michi Cech
Wir haben für dich einige dieser Fakten zusammengetragen, die uns heute eigentlich mehr Grund zur Hoffnung geben als zur Resignation. So glauben wir, dass wir eine Generation sein könnten, die aufhört, sich vom Negativen runterziehen zu lassen. Wir glauben, dass wir eine Generation sein könnten, die Hoffnung hat. Dann können wir Probleme wie den Klimawandel realistisch und gemeinsam angehen.
Gibt es mehr Waldbrände?
Wenn wir in die Medien schauen, haben wir den Eindruck, dass es durch den Klimawandel auf einmal viel mehr und schlimmere Waldbrände gibt. Hier die Zahlen aus NASA Satellitenbildern:
Seit dem Jahr 2000 gehen die durch Brände verbrannten Gebiete weltweit zurück. Gleichzeitig stieg die Berichterstattung um 400%.
Wirbelstürme bleiben gleich
Die globalen Sattelitenauswertungen der letzten 40 Jahre zeigen, dass Wirbelstürme, der Gesamtenergie nach, keine erkennbaren Veränderungen zeigen. Im Jahr 2022 hatten Wirbelstürme zum Beispiel am zweitwenigsten Energie.
Tote durch höhere Temperaturen
Eine Studie aus dem medizinischen Journal „The Lancet“ zeigt eine Erhöhung von Todesfällen durch Hitzewellen in den letzten Jahren um 0,21%. Wovon man aber sehr wenig hört, ist die Tatsache, dass die Todesfälle aufgrund Kälte fast 9mal höher liegen. Diese gingen um 0,51% zurück. In Zahlen ausgedrückt: 116.000 sterben jährlich mehr durch Hitze, aber 283.000 sterben weniger durch Kälte. Das ergibt insgesamt 167.000 weniger Todesfälle aufgrund der höheren Temperaturen.
Klima-Tote sind drastisch gesunken
Die Aufzeichnungen der Todeszahlen durch Klima-Katastrophen zeigen einen drastischen Rückgang in den letzten 100 Jahren. Zu diesen Katastrophen zählen etwa Überschwemmungen, Dürren, Stürme, Brände oder extreme Temperaturen. Lagen die Todesfälle im Jahr 1920 bei durchschnittlich 500.000 pro Jahr, sind diese im Jahr 2020 auf rund 10.000 abgesunken.
Grund für diesen so positiven Rückgang sind die besseren Warnsysteme und Schutzmöglichkeiten. Die Gesellschaften haben durch Entwicklung ein größeres Potenzial, auf Katastrophen zu reagieren.
Das verbessert sich pro Tag
- 9,5 Stunden Lebenserwartung
Seit 1950 stieg die durchschnittliche Lebenserwartung von 45 Jahre auf 71 Jahre. Das sind im Schnitt 9,5 Stunden pro Tag!
- 137.000 Menschen weniger in extremer Armut
Seit 1990 sank der Anteil der Menschen, die weltweit unter extremer Armut leiden, von 1,99 Milliarden auf 0,7 Milliarden. Das sind, wenn man das Wachstum der Bevölkerung mit einbezieht, eine Reduktion von 35% auf 9% der Weltbevölkerung.
- 295.000 Menschen mehr haben Zugang zu Strom
Das ist ein Anstieg von 73 auf 85% der Weltbevölkerung (Zahlen von 1990-2014).
- 305.000 Menschen bekommen täglich Zugang zu Trinkwasser.
Der Anteil der Bevölkerung, die seit 1990 Zugang zu unverschmutztem Trinkwasser bekommen haben, stieg von 76 auf 91%.
Überbevölkerung – womit sich die Generation vor uns geirrt hat
Vor rund 50 Jahren wurde politisch und medial vor einer „Bevölkerungs-Explosion“ gewarnt. Darüber sprach Elias Gläser von „Eden Culture“ bei einem Vortrag in Wien Anfang des Jahres. Die Bevölkerung betrug im Jahr 1970 rund 3,5 Milliarden Menschen. Es wurde vorausgesagt, dass Millionen Menschen an Hunger sterben werden, wenn die Weltbevölkerung weiter so anwächst. Und ein Kampf ums Überleben würde kommen, weil diese vielen Menschen nicht ernährt werden könnten. Man sagte voraus, dass die wichtigsten Ressourcen innerhalb von 50 Jahren aufgebraucht sein würden.
Dieser Gedanke stammte unter anderem von einem gewissen Paul R. Ehrlich, einem Biologen an der Stanford Universität. Er hatte dabei Untersuchungen aus der Biologie vor Augen, wie etwa eine Rattenbevölkerung in einem begrenzten Versuchsaufbau. Zum Beispiel wollte er im Jahr 1969 voraussagen, dass England im Jahr 2000 nur mehr eine kleine Gruppe verarmter Inseln sein würde. „Ich würde sogar Geld darauf wetten, dass England im Jahr 2000 nicht mehr existieren wird.“
Aber genau das Gegenteil ist eingetroffen: Obwohl die Weltbevölkerung um mehr als das Doppelte auf 8 Milliarden angestiegen ist, ist der persönliche Wohlstand des Einzelnen im Durchschnitt um ein Vielfaches angestiegen. Und Ressourcen und Rohstoffe sind leichter verfügbar und sogar billiger geworden.
Paul R. Ehrlich hatte die menschliche Fähigkeit zur Anpassung und den Erfindergeist unterschätzt. Und dass mehr Menschen auch mehr Wissen und Lösungen hervorbringen würden. Mehr Menschen auf unserem Planeten hatten nicht zu einer Verarmung geführt sondern bis heute zu einem gemeinsamen Wachstum.
Quellen: Statista.com, Björn Lomborg/siencedirect.com, The Lancet, Hans Rosling „Factfulness“, Elias Gläser
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