Fünf Tage nach ihrer Trennung schreibt die 20-jährige Neuseeländerin ihren Song „Supalonely“ in der großen Stadt L.A. „Zu jung um zu trinken“, wie sie in einem Interview erklärt, sitzt sie also fest und lässt ihrem Selbstmitleid freien Lauf. Sie beschließt, ihren ganzen Kummer jedoch in einen Gute-Laune Song zu packen. Dabei nimmt sie sich kein bisschen zurück und bringt ihre Gefühle ungefiltert auf Papier. Offensichtlich fällt es ihr dabei leichter, sorglose Stimmung zu verbreiten, als eine klassische, traurige Ballade zu schreiben. Weinen in der Badewanne ist eine Szene, die leicht kitschig übertrieben wirken kann. Benee ist sich dessen bewusst: „Maybe I’m dramatic, I don’t wanna seem it – Vielleicht bin ich dramatisch, ich möchte nicht so wirken.“ Aber sind es nicht genau die Gedanken und Vorstellungen, die man selbst nur zu gut kennt…?

Warum aber der Kontrast aus schwungvoller Musik und traurigem Text? Die Sängerin spielt mit ihrer Einsamkeit und möchte dazu ermutigen, offen mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Sich über die eigene unglückliche Situation lustig zu machen, hilft nicht nur Benee dabei, sich wieder gut zu fühlen, sondern auch Menschen weltweit. Kein Wunder also, dass das Lied es schnell auf die TikTok Trends schafft. Das zeigt, dass viele Leute das Gefühl der Einsamkeit kennen. Zu sehen, dass andere Menschen dasselbe fühlen, bestärkt auch mich, dass ich mich mit meinen Gefühlen eben nicht allein fühlen muss. Jedem geht es einmal schlecht. Auch wenn die ganze Welt gegen mich zu sein scheint, wird auch diese Zeit wieder vorbeigehen. Denn wenn ich nach dem ersten Gefühlsausbruch wieder klar denken kann, merk ich schnell, dass ich gar nicht so allein bin.

I know I fucked up, I’m just a loser
Shouldn’t be with ya, guess I’m a quitter
While you’re out there drinkin’, I’m just here thinkin’
‘Bout where I should’ve been

Text: YOU! Praktikantin Tanja