Disneys großer Live-Action Film kommt endlich in die Kinos: Aladdin

Unter Guy Ritchies Regie wurde „Aladdin“ zu einer modernen Version des traditionellen Märchens, mit Gesang, Tanz, Drama und Witz – alles auf einmal! Mit viel Farbe und genialen Schauspielleistungen ist für jedes Publikum etwas dabei. Vorsicht: Ohrwurm- und Gute-Laune-Gefahr!

Mit: Will Smith, Mena Massoud, Naomi Scott
Laufzeit: 128 Minuten
Filmstart: 23. Mai 2019

Einer der beliebtesten Zeichentrickfilme aus dem Disney-Universum bekommt einen neuen Anstrich, dieses Mal als Realfilm. Dem damals schon außergewöhnlichen, preisgekrönten (2 Oscars für Beste Filmmusik und Besten Song) Trickfilm wird hier die Krone aufgesetzt. Aus einem exotisch-orientalischen Märchen wird ein zeitgemäßes Kinoerlebnis für Jung und Alt. Allein Will Smith in der legendären Rolle des Dschinni macht den Film sehenswert, gepaart mit Mena Massouds überzeugender, leicht verwegener Leichtigkeit wird er zu einem reinen Vergnügen. Und der Gegenpart – unser Coverstar der Mai/Juni 2019 Printausgabe – Naomi Scott als willensstarke, unabhängige Prinzessin Jasmin macht das Ensemble vollständig und noch einmal eine Spur besser. Trotz all der Kritik im Vorfeld, die Besetzung sei zu eintönig und nicht divers genug, gelingt Disney eine schöne Multikulti-Zusammensetzung.

In der fernen Stadt Agrabah…

…lebt der junge Aladdin, der sich mit seinem kleinen Affen Abu auf der Straße durchs Leben kämpft. Schon lange ein Waise, muss er für sich selbst sorgen und stiehlt so vor sich hin, um nicht zu verhungern. Als er der Tochter des Sultans, Prinzessin Jasmin auf dem Markt begegnet und sie beschützt, verändert sich sein ganzes Leben. Er schleicht sich in den Palast, um Dalia wiederzusehen. So hatte sich ihm Jasmin vorgestellt: Sie gab sich als ihr eigenes Dienstmädchen und ihre Vertraute Dalia (Nasim Pedrad) aus. Doch der Großwesir Jafar hat andere Pläne mit dem jungen Mann. Er soll endlich der erhoffte „Rohdiamant“ sein, der ihm die ersehnte Wunderlampe aus einer Zauberhöhle holt. Dafür ist Dschafar auch bereit einiges zu opfern, vor allem Aladdin. Dem hatte er eigentlich Reichtum versprochen, doch zum Dank für seine Arbeit stößt er Aladdin zurück in die einstürzende Höhle. Endlich hat er sein Ziel erreicht!

3 Wünsche

…wenn nicht Abu genauso flinke Fingerchen hätte wie sein großer Freund. Geschickt stibitzt er die Wunderlampe wieder aus Jafars Tasche. Und so beginnt eine ungewöhnliche Begegnung und später auch Freundschaft mit dem Dschinni. Durch reiben an der Lampe wird dieser daraus befreit. Seine Aufgabe ist es, als mächtigstes Wesen im Universum seinem Meister aka Aladdin zu dienen und ihm drei Wünsche zu erfüllen. Was würde da näher liegen, als sich zu wünschen ein Prinz zu sein, damit man endlich der Angebeteten nahe sein kann? Ganz genau das wünscht sich nun auch Aladdin. Denn als Prinzessin muss Jasmin natürlich einen Prinzen heiraten. Doch im Palast des Sultans angekommen gibt es ein kleines Problem: Jasmin hat nicht vor, einen dieser Bewerber zu heiraten und auch Aladdin bildet da keine Ausnahme. Mit all seinem Reichtum und dem, wohlgemerkt erfundenen oder besser gesagt erzauberten Titel Prinz Ali von Ababwa kommt er zwar in den Palast, aber das Herz der Prinzessin muss er als er selbst erobern.

Starker Wille

Aber natürlich ist Jasmin nicht dumm und durchschaut schon bald, dass hinter diesem Prinzen mehr steckt, als er zugibt. Diese Erkenntnis hat auch der betrogene Dschafar und so setzt er alles daran, die Lampe wieder zurück zu stehlen. Somit entsteht ein erbitterter Kampf um die Lampe, den Dschinni und um Macht. Und auch Jasmin muss ihre Stärke beweisen und ihren Vater überzeugen, dass sie das Beste für das Volk von Agrabah ist. Sie will die erste Frau sein, die Sultan ist. Gleichzeitig lehnt sie sich gegen die Konventionen, die Gesetze auf, um zum einen keinen Prinzen heiraten zu müssen. Aber auch, weil sie davon überzeugt ist, dass sie in der Lage ist, ihr Land zu regieren. Das betont auch Naomi Scott in einem Interview. Sie findet, dass es wirklich wichtig ist, sich gegen Ungerechtigkeit auszusprechen. Auch wenn du den Kampf dagegen vielleicht nicht gewinnst.

Aladdin steht auf einmal wieder allein da und muss zu sich selbst (zurück)finden. Denn am Ende muss er erkennen, dass ihn doch seine eigenen Werte ausmachen und nichts, was er sich vom Dschinni jemals wünschen könnte. Oder, wie es der Regisseur Guy Richie formuliert hat: „Am Ende willst du diese 3 Wünsche gar nicht. Darin könnte man auch etwas Göttliches finden, dass du im Endeffekt genau dort bist, wo du sein sollst und dass du diese Wünsche gar nicht brauchst.“ Es geht dann am Ende viel mehr darum, ob du bereit bist, deine Bedürfnisse hinter die deiner Freunde zu stellen, um Freundschaft und darum, wer du wirklich bist.

Allgemein merkt man dem Film absolut an, dass die Chemie auch hinter der Kamera beim Cast gestimmt hat. Will Smith meinte dazu: „Ich finde, dass das ganze Dschinni-Konzept eine wirklich zentrale Idee dafür ist, was Liebe zwischen Menschen meinen sollte. Dass du bereit bist, alles zu tun was du kannst, um anderen zu helfen, das Leben zu erschaffen, das sie erschaffen wollen. Und dass du es selbstlos tust, ohne Hintergedanken, ohne selbstsüchtige Absichten im Gegenzug dazu. Ich liebe es, dass diese Ideen einfach eine so magische, schöne Energie zwischen uns am Set geschaffen hat.“ Das sieht man auch auf der Leinwand ganz eindeutig. Dabei kam ein buntes, fröhliches, dramatisches, mitreißendes, exotisches und wunderschönes Filmerlebnis heraus, das sicher ein großes Publikum begeistert.

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………….2
Filmstory……………………………1
Filmumsetzung……………….….1
Umgang mit Gewalt…………….1
Umgang mit Sprache…….…….1
Umgang mit Sexualität…..……1

Insgesamt……………………….…1