Ich will, dass du mein Leben ruinierst! Häh? Wie soll man das denn verstehen? Warum sollte jemand das wollen? In ihrem aktuellen Song singt die schwedische Sängerin Zara Larsson über eine zerbrochene Chaos-Beziehung. Ist doch gut, dass es vorbei ist. Oder etwa nicht?

Nein, offenbar nicht. „I wish I knew what I had when I left“, sie wünschte sie hätte gewusst, was sie hatte, bevor sie ihn verlassen hat. Und was war das? „You set my world on fire“, er hat ihre Welt zum brennen gebracht. „I miss you pushing me close to the edge“, sie vermisst es, von ihm an ihre Grenzen gebracht zu werden. Warum wollen oder brauchen manche Menschen solche krassen Beziehungen mit ständigen Aufs und Abs? Wollen sie die Herausforderung? Ist ihnen sonst langweilig? Oder geht es dann doch um diese eine Person, für die die Gefühle einfach so stark sind, dass der Verstand aussetzt? 

Aber Zara Larsson singt ja ganz konkret „Ich will, dass du mein Leben ruinierst“, es geht hier also wirklich um eine Beziehung, die für sie nicht gut ist. Und trotzdem will sie wieder dahin zurück. 

In einem Interview sagt Zara „Ich wusste, dass die Beziehung nicht gut für mich war, aber es ist dieses Gefühlschaos. Man kann nicht rational denken und sagt zu sich ‚Ok, ruinier ruhig mein Leben, aber ich will einfach mit dir zusammen sein.‘“ 

In einer Beziehung geht es aber schließlich um Liebe, um ein Vom-anderen-angenommen-Sein. Danach sehnt sich in Wahrheit jeder. Aber manchmal können wir offenbar nicht anders, als uns zu solch einer Verbindung hingezogen zu fühlen und immer wieder daran festzuhalten. Zara meint, dass ein Grund dafür sein kann, dass man nicht alleine sein will. Oder kann. Also lieber in einer schlechten Verbindung als in gar keiner sozusagen. 

Wir Christen aber dürfen uns sicher sein, dass wir geliebt sind, auch wenn wir in keiner Beziehung sind. Denn Gott liebt uns, so wie wir sind, ohne, dass wir uns irgendwie verändern müssten. In so einer Situation ist dann wohl eine gehörige Portion Selbstkontrolle notwendig um den Schritt zum „Nein“ zu machen und zu lernen, alleine zu sein. Zumindest so lange, bis ein Kandidat daher kommt, mit dem man eine Beziehung führt, die einen glücklich macht und die Zukunft hat. 

You set fire to my world, couldn’t handle the heat
Now I’m sleeping alone and I’m starting to freeze
Baby, come bring me help
Let it rain over me
Baby, come back to me

Text: Vroni Weinlich / Foto: Sony Music