Der dritte Teil der Filmreihe „Planet Der Affen“ erinnert an eine Geschichte, die manch einem Leser schon bekannt sein könnte. Die Geschichte eines Volkes, das in Gefangenschaft geriet, versklavt wurde und sich auf den Weg in die Freiheit machte erinnert schwer an das 2. Buch der Bibel – den Exodus.

Mit: Andy Serkis, Woody Harrelson, Amiah Miller
Laufzeit: 144 Minuten
Filmstart: 03. August 2017

Zugegeben, ich habe mir Planet der Affen: Survival auf 4DX angesehen – die Erste Hälfte des Filmes war ich noch zu beeindruckt von den wackelnden Sitzen, dem Wind der mir ins Gesicht bläst und epischer Filmumsetzung, dass es mich erst in der Mitte des Filmes traf: Irgendwie erinnerte mich das ganze zunehmend an eine Geschichte die ich schon kannte. Es war die Geschichte des Moses, der sein unterdrücktes Volk aus der Gefangenschaft führen sollte. Ich habe versucht, die biblischen Anspielungen welche mir aufgefallen sind, hier zusammenzuschreiben. Da sich in diesem Artikel einige Spoiler befinden, wäre es allerdings keine schlechte Idee, den Text erst nach dem Kinobesuch zu lesen.

Der Turmbau zu Babel

Hintergrund der Geschichte ist ein Virus, der durch ein fehlgeschlagenes wissenschaftliches Experiment entwickelt wurde und bewirkt, dass Affen sich rasant weiterentwickeln, während die gegenteilige Wirkung auf Menschen eintritt – sie entwickeln sich zurück, weshalb einige von ihnen auch ihre Sprachfähigkeit verlieren. Es mag zwar etwas weit hergeholt sein, aber für mich hat das nach einer Anspielung auf den Turmbau zu Babel gewirkt, wo die Menschen versucht haben, so groß wie Gott zu sein und ebenfalls mit einem Verlust der Kommunikationsfähigkeit gestraft wurden. Ein weiteres Beispiel für das Schlechte das entsteht, wenn der Mensch versucht Gott zu spielen, ist Colonel McCollough, der Anführer der Menschen, der das Alpha und Omega Zeichen – also Anfang und Ende – zu seinem Wappen gemacht hat. Nachdem der Virus auch ihn erwischt hatte, erschoss er sich betrunken in seinem Bett. Möglicherweise ist dies eine Anspielung auf den babylonischen König Nebukadnezar, der wie der Colonel auch seinen Verstand verlor, als Strafe dafür, sich selbst zum Gott erhoben zu haben.


Der Exodus

Die zweite Ähnlichkeit zur Bibel, welche mir aufgefallen wäre, ist die Geschichte des Exodus. Caesar der Anführer der Affen ist quasi Moses. Auf beiden lastet die Schuld eines Mordes und sie versuchen ihr Volk in die Freiheit zu führen. Ziemlich zu Beginn des Filmes berichten zwei Affen von einer Art „gelobten Land“, welches weit entfernt liegt, aber Sicherheit vor den Menschen verspricht. Die Menschen stehen unter der Führung von Colonel McCollough, einem modernen Pharao, der die Affen ausrotten wollte, um die Verbreitung des Virus zu verhindern und somit das Fortbestehen der menschlichen Rasse sichern zu können.

Auf dem Weg wird das Affenvolk gefangen genommen und wie die Israeliten dazu versklavt, eine Mauer zu bauen. Long Story short, Caesar lehnt sich dagegen auf als ein anderer Affe ausgepeitscht wird, weshalb Caesar zum Sündenbock gemacht wird und beim Colonel vorgeladen wird, wo er die Forderung stellt, dass sein Volk freigelassen werden soll, was er aber nicht erreichte. Während dieser Audienz erzählt der Colonel Caesar von seinem Sohn, welcher vom Virus infiziert war. Der Colonel brachte ihn um und forderte seine Untergebenen auf, dasselbe mit ihren infizierten Kindern zu tun. Eine sehr auffällige Anspielung des Filmes an die letzte Plage, welche über die Ägypter hereinbrach – der Tod der Erstgeborenen.

Den Affen gelang die Flucht. Um den Untergang der Ägypter im Roten Meer darzustellen, ließen die Filmproduzenten einfach eine Lawine auf das Lager der Menschen hereinbrechen, während die Affen sich auf die Bäume retten konnten. Am Ende des Filmes sieht man das Affenvolk in das gelobte Land einziehen, während Moses – oder eben Caesar, die Story ist dieselbe – noch einen letzten Blick auf das Land erhascht, bevor er stirbt.


Das Neue Testament
Auch ein paar Ähnlichkeiten zur Geschichte Jesus sind zu finden. Als Caesar sich nämlich für die Freilassung seines Volkes aussprach, wurde er dafür ausgepeitscht, was er schweigend über sich ergehen ließ und danach an ein Kreuz gebunden. Als er dort glaubte, endlich Trinkwasser zu bekommen, um seinen Durst zu löschen, bekam er den Kübel stattdessen über den Kopf geleert, ähnlich wie Jesus, der ebenfalls nach Wasser fragte und stattdessen mit Essig gefüttert wurde. Caesar erlag im Endeffekt den Wunden eines Harpunenpfeils, welcher ihm in die Seite geschossen wurde, in welche Jesus ein Speerstoß versetzt wurde. Auch beeinhaltete die Story einen Judascharakter, ein Affe namens Winter, der sich aus Angst auf Seiten der Menschen schlug und den Standort des Volkes an die Menschen verriet. Winter wurde im Laufe des Filmes erwürgt, ähnlich wie Judas, welcher sich erhängt hatte.

Vielleicht habe ich manche meiner Beobachtungen in diesem Film einfach überinterpretiert, möglicherweise habe ich auch einige Ähnlichkeiten zur Bibel übersehen. Der Film war auf jeden Fall eine Ostereiersuche an biblischen Anspielungen. Ich bezweifle, dass es die Intention der Filmproduzenten war, eine christliche Botschaft zu vermitteln, jedoch ist es sehr interessant zu sehen, wie stark sich Hollywood an biblischer Symbolik bedient.

Text: David Strodl / Fotos: 20th Century Fox

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..3
Filmstory……………………………1
Filmumsetzung………………….1
Umgang mit Gewalt………….4
Umgang mit Sprache………….2

Insgesamt……………………2