Liebe, gebrochene Herzen und tiefe Sehnsucht nach mehr. Das klingt irgendwie voll nach uns Menschen. Und genau darüber singt auch Rudimental im neuesten Hit These Days. Ein Song, der auf den ersten Blick nicht sehr vielversprechend wirkt, doch dann ziemlich in die Tiefe geht.

Das Lied beginnt mit nicht allzu spannenden Akkorden, die so eine typische Keyboard-Klangfarbe haben und mit Macklemore, der anfängt zu rappen. Eigentlich hätte ich spätestens jetzt schon zum nächsten Video auf der Youtube-Playlist weitergeklickt, doch die ewig langen orangenen Haare von Jess Glynne, die gemeinsam mit Macklemore für den Song gefeatured wurde, haben mich zu sehr fasziniert. Und dann hörte ich auf den Text. Und fing an, zu verstehen, warum es derzeit auf Platz Eins der Charts ist, denn:

Sehnsucht, Sehnsucht, so viel Sehnsucht! Und das nicht nach oberflächlicher Liebe, sondern nach mehr! Der Text beschreibt genau das, wie es einem jeden von uns im Grunde genommen geht, was wir wollen. Wir Menschen sind dazu gemacht, um zu lieben. Ja, die Liebe ist unsere tiefste Sehnsucht.
Oft wird uns heute ein falscher Weg vorgelebt. Es scheint normal, dass wir uns mit wenig zufriedengeben. Uns werden billigere Wege verkauft, die angeblich unseren Hunger nach Liebe stillen. Doch wir merken irgendwann, dass wir nicht erfüllt und glücklich dabei werden, sondern immer mehr zerbrechen.

These Days erzählt von einer Liebesgeschichte ohne Happy End. Und solche unglücklich ausgehenden Liebesgeschichten sind heute leider eine sehr häufige Realität geworden. Zwei Menschen lieben sich, teilen alles miteinander und dann – vorbei. Game over. Egal, wir drücken auf Play und weiter geht es, so lange, bis wir wieder verlieren. Und dabei bleiben tiefe Wunden zurück. Erinnerungen und gebrochene Herzen sind alles, was bleibt. Und das sei normal. Das sei der Lauf des Lebens. Wir könnten nichts Besseres erwarten.
Am liebsten möchte man eine gemeinsame Zukunft miteinander verbringen. Wir haben es uns anfangs auch so vorgestellt. „I thought you’d end up with my last name“. Wir verfassen Textnachrichten und schicken sie nicht ab. Wir haben weiterhin gehofft, dass es noch nicht aus ist. Aber haben wir etwas dafür getan? Warum nicht? Weil „Dinge einfach zerfallen“?

Wir sehnen uns nach einer Liebe, die bleibt. Nach Liebe, die treu ist. Und es ist nicht falsch, sich danach zu sehnen, denn genau dafür sind wir eigentlich geschaffen.

Yeah, I know it ain’t pretty
When two hearts get broke
I hope someday
We’ll sit down together
And laugh with each other
About these days, these days

Text: Resi Schmalzbauer / Foto: Warner Media