Das Abenteuer geht weiter! Die phantastischen Tierwesen und mit ihnen die ganze magische Zauberwelt von Autorin J.K. Rowling kehren zurück auf die Kinoleinwand. Einmal mehr steht die Welt am Scheideweg zwischen Gut und Böse, sowohl die magische, als auch die „normale“. Doch vielleicht ist es nicht immer ganz so einfach, dazwischen zu unterscheiden.

Mit: Eddie Redmayne, Ezra Miller, Katherine Waterston, Zoë Kravitz, Jude Law, Johnny Depp
Laufzeit: 134 Minuten
Filmstart: 15. November 2018

Ok, die gesamte Harry Potter-Welt sorgte in christlichen Kreisen schon für so einige Diskussion. Darauf sollte an dieser Stelle aber auch gar nicht näher eingegangen werden, schließlich würde das einfach zu weit führen. So viel sei zumindest gesagt: Sowohl Pro- als auch Kontra-Standpunkte haben sicherlich bestimmte Argumente für sich. Allerdings wird eine Einigung, ob die Bücher usw. empfehlens- oder eher verdammenswert sind, kaum zustande kommen. Was aber sicher ist, ist der allgegenwärtige Kampf zwischen Gut und Böse. Doch gerade dabei verschwimmen im zweiten Teil von „Phantastische Tierwesen“ immer mehr die Grenzen. Und zum Schluss bleibt die Frage, für welche Seite man sich entscheidet.

Jacob Kowalski und Newt Scamander in Paris.

„It has to be you!“

Gellert Grindelwald (Johnny Depp) wurde am Ende des ersten Films erfolgreich in Gewahrsam genommen. Doch wieder einmal schafft er es – was für eine Überraschung – aus der Gefangenschaft auszubrechen. Und macht sich sofort auf die Suche nach seiner wichtigsten Waffe: Credence. Ja, der hat überlebt und ist in Paris auf der Suche nach seiner wahren Herkunft. Gleichzeitig beauftragt ein junger Albus Dumbledore (Jude Law) den nach London zurückgekehrten Newt Scamander (Eddie Redmayne) damit, sich auch auf den Weg nach Paris zu machen. Denn er müsse Credence unbedingt vor Grindelwald finden.  Gemeinsam mit Jacob Kowalski (Dan Fogler) und natürlich ein paar besonderen Tierwesen im Gepäck, beginnt für Newt die Suche quer durch die Stadt. Später stoßen sie auch noch auf Tina Goldstein (Katherine Waterston). Das (Gefühls-)Chaos wird komplett, als Newts Jugendliebe Leta Lestrange (Zoë Kravitz) und ihr jetziger Verlobter Theseus Scamander (Callum Scott), zufällig Newts Bruder und Ministeriumsangestellter in Paris auftauchen.

Johnny Depp als Gellert Grindelwald.

Wettlauf gegen die Zeit

Der Eindruck, den du jetzt bei der kurzen Einführung gekriegt hast, täuscht nicht: Der zweite Teil der Geschichte wird immer voller, verstrickter, unübersichtlicher und vor allem düsterer. Grindelwald will ein Gefolge um sich scharen, mit großen Versprechungen und rhetorischen Meisterleistungen. Dabei kann er sein eigentliches Ziel gut vor seinen Zuhörern verbergen. Am Ende will er die Herrschaft, und zwar über alle Welten an sich reißen und die Vorrangstellung von reinblütigen Zauberern sichern – purer Rassenwahn also. So viel zum Thema „freiere Welt“, die er den Leuten verspricht und deren Idee auch Queenie (Alison Sudol), Tinas kleine Schwester und (heimliche) Freundin von Jacob, immer mehr verfällt. Und im großen Showdown am Ende gibt er endlich Einblick in seine wahnsinnigen Visionen. Den 2. Weltkrieg zum Beispiel sagt er schon vorher und mit den fiesesten Tricks treibt er Credence immer mehr in seine eigene Richtung. Doch wird am Ende jemand gewinnen?

Hogwarts und die gesamte Zauberwelt steht vor einer ungewissen Zukunft.

So viel sei gesagt, am Ende kommt ein Aha-Effekt, wer die spätere Geschichte rund um Harry Potter kennt, wird auch einige Verweise und Zusammenhänge erkennen können. Allerdings wartet auch ein Cliffhanger. Auf den weiteren Ausgang der Story müssen die Zuschauer also noch etwas warten. Zum Schluss sei noch gesagt, dass „Grindelwalds Verbrechen“ zwar an den ersten Teil von „Phantastische Tierwesen“ anknüpft, sich aber immer weiter davon entfernt, den „Beasts“ wird kein so großer Raum mehr gegeben, auch die Magie an sich scheint stellenweise vernachlässigt zu werden und vor allem überfordern die einzelnen, aber zahlreichen Handlungsstränge und neu eingeführten Personen immer mehr. Vielleicht muss man den Film auch wirklich einfach im Gesamtkontext schauen, als Teil einer Reihe, denn als eigenständiger Film fehlt es trotz der Länge an so mancher Ecke.


Text: Ines Breiner / Fotos: Warner Brothers

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..3
Filmstory……………………………3
Filmumsetzung………………….2
Umgang mit Gewalt………….3
Umgang mit Sprache………….1
Umgang mit Sexualität………1

Insgesamt……………………2-3