Mit sich selbst zufrieden zu sein und sich zu lieben, so wie man ist, ist nicht immer leicht. Wenn man es aber gar nicht schafft, sich selbst anzunehmen, ist das wirklich traurig. Genau dann bräuchte man dieses „Klick“ und die Erkenntnis: Wow, ich bin toll! So wie ich bin.

Mit: Amy Schumer, Michelle Williams, Emily Ratajkowski
Laufzeit: 110 Minuten
Filmstart: 10. Mai 2018

Renee Bennett (Amy Schumer) porträtiert alle unter uns, die mit sich selbst unzufrieden sind. Die gerne schöner, schlanker, erfolgreicher und einfach besser wären. Sie wünscht sich weg aus ihrem erbärmlichen Keller-Büro. Eigentlich drehen sich ihre Gedanken ständig darum, dass sie gerne hübscher wäre und nicht mehr so unscheinbar. Sie wünscht sich nichts sehnlicher. Und dieser Wunsch geht unerwarteterweise in Erfüllung: Während einer SoulCycle-Einheit stürzt Renee im Fitnessstudio vom Rad und schlägt sich den Kopf an. Neben einem ordentlichen Büschel Haare verliert sie auf einmal auch all ihre Selbstzweifel.

Blick in den Spiegel

Der erste Blick in den Spiegel ist ein Schock für Renee: Sie ist so wunderschön! Findet sie zumindest plötzlich. Dabei hat sie sich äußerlich überhaupt nicht verändert. Nur nimmt sie sich von da an ganz anders wahr, strotzt geradezu nur so vor Selbstvertrauen. Die schrägen und verwirrten Blicke ihrer Mitmenschen sieht sie nur als Erstaunen über ihre Schönheit. Und dieses neue Selbstbewusstsein bringt sie nun auch endlich aus ihrem Keller-Büro ins Hauptgebäude der Kosmetikfirma, Lily LeClair, für die sie arbeitet. Ihr neues Auftreten macht die Vorstandschefin Avery LeClair (Michelle Williams) auf Renee aufmerksam und schon bald ist sie mehr als bloß die Empfangsdame. Ihre Meinungen und Tipps erweisen sich nämlich als überaus hilfreich für die geplante neue Produktlinie. Die soll nämlich für „Normalsterbliche“ sein, keine Luxusartikel-Linie.

Selbstwahrnehmung mal anders

Außerdem hilft Renees neue Selbstwahrnehmung auch dabei, einen Typen anzusprechen und näher kennenzulernen. Wenn auch aus einem Missverständnis heraus. Aber das ist ihr egal bzw. sie nimmt es nicht einmal wirklich wahr. So etwas wäre für Renee früher unvorstellbar gewesen, denn sie war eher der Typ „Unsichtbar“. Sie wird deswegen auch von Averys attraktivem Bruder und Playboy Grant angesprochen. Doch was passiert, wenn sie durch einen erneuten Schlag auf den Kopf ihre alte Wahrnehmung zurückbekommt? Wird sie sich doch endlich selbst annehmen können?
Fest steht, dass „I Feel Pretty“ leichte, ziemlich lustige Unterhaltung für Zwischendurch ist, mit einer tollen Message zur Selbstwahrnehmung. Und der Film räumt gewaltig mit Schönheitsidealen auf und zeigt, dass selbst die noch so schönen, erfolgreichen Leute mit ihren vermeintlich perfekten Leben mit genug Problemen und Zweifeln zu kämpfen haben. Aber ist es nicht meistens so, dass wir unsere Denkweise über uns und nicht so sehr uns selbst ändern müssen? Denn schön und einzigartig ist jeder einzelne von uns. Nur müssen wir lernen, das zu erkennen. Und vor allem auch lernen, das anzunehmen. Schlechte Tage hat jeder einmal, das ist auch voll in Ordnung. Nur darf man nicht sein ganzes Leben davon bestimmen lassen.


Text: Ines Breiner / Fotos: Constantin Film

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..1
Filmstory……………………………2
Filmumsetzung………………….2
Umgang mit Gewalt………….1
Umgang mit Sprache………….2
Umgang mit Sexualität………3

Insgesamt……………………1-2