Tattoos – Ja oder Nein?

Tattoos sind im Trend. Wie cool ist es, sich ein Tattoo stechen zu lassen?

Grace – Gnade.

Ganz offensichtlich spielt dieses Wort in Justin Biebers Leben eine große Rolle. Er hat es nicht nur in seinem Hirn abgespeichert oder als Erinnerung an seine Wohnungstür geklebt, nein, er hat es sich über seine rechte Augenbraue tätowieren lassen. Für Justin Bieber ist es keinesfalls das erste Tattoo. Man könnte fast meinen, dass Tattoo ist in seinem Gesicht, weil auf seinem restlichen Körper kein Platz mehr war. Gerüchten zufolge hat er sich das Tattoo für seine Frau Hailey Bieber stechen lassen. Ein klassisches Liebestattoo ist es aber nicht. Und nachdem Justin Bieber oft von seinem wiedergefundenen christlichen Glauben spricht, könnte dieses Tattoo eher eine tiefere Bedeutung haben.

Soll man sich denn überhaupt tätowieren lassen?

Manche Christen sagen, Tattoos sind ein No-Go. Es gibt zum Beispiel eine Stelle in der Bibel, wo steht: „Für einen Toten dürft ihr keine Einschnitte auf eurem Körper anbringen und ihr dürft euch keine Zeichen einritzen lassen. Ich bin der HERR (Lev. 19.28).“ Die Kirche macht zu Tattoos jedoch keine genaue Aussage. Da sich die genannte Bibelstelle auf eine bestimmte Situation bezieht, gibt es von der Kirche kein explizites Verbot, sich tätowieren zu lassen. Andere Stellen in der Bibel erinnern aber auch daran, dass unser Leib der Tempel Gottes ist. Das bedeutet einerseits, dass man
verantwortungsvoll mit dem Körper umgehen soll, und andererseits, dass man vor allem auf Gott hören soll und nicht einfach machen sollte, was man gerade will. Und dann warnt uns die Bibel auch noch vor übereilten Entscheidungen: „Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust (Sprichwörter 21,5).“ Bevor du dich also auf den Weg ins Tattoo-Studio machst, lohnt es sich, gründlich darüber nachzudenken.

WAS SPRICHT FÜR EIN TATTOO?

ZEICHEN: Tattoos sind ein Zeichen, meistens für Dinge, die einem wichtig sind. Wenn du dir zum Beispiel ein Kreuz tätowieren lässt, kann es dich an deinen Glauben und das, was Jesus für dich getan hat, erinnern. Oder auch Dinge wie Musik, Liebe, Hoffnung und ähnliche Dinge, erinnern dich daran, was dir wichtig ist.
GELEGENHEIT, UM ZEUGNIS ZU GEBEN: Vielleicht können auch andere dieses Tattoo sehen und sprechen dich darauf an – eine gute Gelegenheit, um von deinem Glauben zu erzählen. Manche tragen etwa eine Kreuzkette um den Hals, die sie jeden Tag anlegen. Ein Tattoo ist ein Bekenntnis, das du niemals wieder ablegst. Koptische Christen haben zum Beispiel ein kleines Kreuz-Tattoo am Handgelenk, obwohl sie das in einer christenfeindlichen Umgebung sogar in Lebensgefahr bringen kann.
ES GEFÄLLT DIR: So wie dem einen Piercings und Ohrringe gefallen, gefallen dem anderen ein Tattoo. Du musst es nicht unbedingt haben und wärst nicht komplett unglücklich ohne Tattoo, aber es würde dir in deiner Kreativität gefallen.

WAS SPRICHT GEGEN EIN TATTOO?

MOTIVE: Wenn man sich als Christ tätowieren lassen möchte, sollte man sich sehr gut überlegen, welches Motiv man sein ganzes restliches Leben auf der Haut haben möchte. Satanische Zeichen und Symbole sind sowieso ein No-Go. Dasselbe gilt für Dinge, die eine schlechte oder negative Aussage haben. Bevor man sich tätowieren lässt, sollte man auch daran denken, dass ein Tattoo grundsätzlich nicht mehr weggeht und man sich damit identifiziert.
KÖRPERSTELLEN: Auch die Wahl der Körperstelle hat eine Bedeutung. Weder sollte man dadurch entstellt wirken noch vielleicht den Tätowierer in Bereiche vorlassen, wo er nichts zu suchen hat.
IDENTITÄT: Ein Tattoo kann eine große Gefahr mit sich bringen. Wenn du denkst, du bist etwas wert oder beliebt, wenn du ein Tattoo hast, dann solltest du es wirklich nicht überstürzen. Denn ein paar Monate Beliebtheit helfen nicht über ein lebenslanges Muster auf der Haut hinweg. Genauso verhält es sich mit der Schönheit. Findest du dich nur mit einem Tattoo schön, ist das definitiv die falsche Motivation.
SUCHT: Genauso wie das Serienschauen kann auch das Tattoo-Stechen zu einer Sucht werden. Die Adrenalin-Ausschüttung beim Stechen führt oft zu einem Wiederholungswunsch. Von daher macht die Regelung Sinn, dass Tattoos erst ab 16 Jahren möglich sind und bis 18 nur mit Einwilligung der Eltern. Stell dir die Frage: Was sagt es über dich aus, wenn du zum Beispiel viele Tattoos hast bzw. haben möchtest?

WAS ALSO TUN?

Wenn du überlegst, ein Tattoo zu haben, können dir folgende 5 Überlegungen helfen, dich zu entscheiden.
1. Was möchtest du damit aussagen? Frag dich, was drückst du mit dem Tattoo aus?
2. Wenn du bereits an ein bestimmtes Motiv denkst, druck es aus und hänge es an deine Zimmertür oder an deinen Spiegel. Wichtig ist, dass du es oft sehen kannst. Lass es dort über längere Zeit hängen, vielleicht sogar ein Jahr. Gefällt es dir nach einem Jahr noch immer, ist es ein gutes Zeichen, dass dieses Motiv durchaus für dich passen könnte.
3. Überleg dir, welches Motiv dir vielleicht vor 10 Jahren gefallen hätte. Würde dir das heute auch noch gefallen? Wenn nicht, kann es leicht passieren, dass dir ein Tattoo jetzt gefällt, in 10 Jahren es aber ganz und gar nicht mehr dein Stil ist.
4. Bete. Nicht nur bei der Partner- oder bei der Berufswahl dürfen wir Gott um Rat bitten, auch bei scheinbaren Nebensächlichkeiten wie Tattoos. Frag ihn, was er für dich möchte, ob du dich für ein gutes Motiv entschieden hast, ob es die Kosten wert sind, ob du die richtigen Gründe hast. Vielleicht bestätigt sich dein Wunsch, vielleicht nimmt ihn Gott dir aber auch wieder weg und du bist froh, dich dagegen entschieden zu haben.
5. Egal, ob du dich für oder gegen ein Tattoo entscheidest, eins wird es niemals ersetzen: deine Beziehung zu Jesus. Nur weil du etwa ein christliches Symbol auf deiner Haut tätowiert hast, wirst du deswegen nicht im Herzen zu einem Menschen, der Gott liebt. Auch wenn du ein Tattoo für immer an dir trägst, musst du trotzdem jeden Tag die Entscheidung treffen, wie du lebst. Im Letzten zeigt es nämlich dein Leben, wer du bist und wofür du stehst.