Was tun, wenn einem im Ruhestand langweilig wird? Natürlich, man versucht sich zu beschäftigen mit Dingen, die man gerne macht und umgibt sich mit seinen Freunden. Das versucht auch Brian, allerdings schaut diese Freizeitbeschäftigung bei ihm und seinen Kumpanen ein wenig anders aus…

Mit: Michael Caine, Jim Broadbent, Ray Winstone
Laufzeit: 108 Minuten
Filmstart: 26.04.2019

Der inzwischen pensionierte Ex-Ganove Brian Reader findet keinen Sinn mehr in seinem eintönigen Alltag. Seine Frau ist verstorben, er ist alt und im Haus herrscht bedrückende Stille. Als Brian nun von seinem viel jüngeren Freund Basil an seine kriminelle Vergangenheit erinnert wird, kann er der Versuchung einfach nicht widerstehen. So beginnt die Planung des größten Diamantenraubs in der Geschichte Großbritanniens.

Die Rentner planen den Raub in Brians Garage.

Für diesen Job braucht Brian ein gutes Team und schart seine alten Kumpel um sich. Zusammen mit Terry, Danny, Kenny und Carl beginnt das Abenteuer. Sie sind mehr oder weniger skrupellos, vorbestraft und allesamt pensioniert. Basil wird ebenfalls involviert und senkt damit den Altersdurchschnitt der Gang erheblich. Auch der alte Billy wird Teil der Gruppe und bietet Stoff für zahlreiche Diskussionen. Das Ziel der ganzen Aktion ist ein großer Tresor im Londoner Schmuckviertel Hatton Garden. Die Rentner gelangen als Handwerker verkleidet in das Gebäude, blockieren den Aufzug, kriechen in den Aufzugschacht, bohren ein Loch durch die Wand und marschieren geradewegs in den Tresorraum. Der Plan scheint viel zu einfach, um zu funktionieren, doch der Raub gelingt, abgesehen von einigen Unannehmlichkeiten zwischendurch. Doch genau diese Unannehmlichkeiten führen schließlich dazu, dass sich die Gruppe pensionierter Gauner spaltet und zerstreitet. Alle fühlen sich hintergangen und die Freundschaft zwischen den Männern gerät ins Wanken. Lügen über Lügen schlagen eine immer tiefere Kluft zwischen sie. Hinzu kommt, dass die Polizei den Dieben schon auf den Fersen ist und sie ohne viel Mühe bald identifiziert haben. Die Situation eskaliert und plötzlich sitzen die kriminellen Rentner trotz aller Streitigkeiten wieder im selben Boot.

Letztlich zählt Freundschaft doch mehr, als jeder Reichtum.

Der Film veranschaulicht, wie sehr Habgier und Reichtum Menschen verändern und entzweien kann. Dinge wie Freundschaft und Treue werden ohne Zögern gegen Geld und Diamanten eingetauscht. Doch letztlich kann uns kein Reichtum der Welt so viel geben, wie zwischenmenschliche Kontakte, Vertrauen und Nähe. Das kann man sich nun mal nicht kaufen!
„Ein letzter Job“ ist vor allem für jene geeignet, die unterhaltsame Krimis mögen. Der Film basiert tatsächlich auf einer wahren Geschichte, die sich im April 2015 ereignete. Unglaublich, denn der Raub wirkt im Film sehr unrealistisch umgesetzt. Der Schnitt und die Kameraführung sind allerdings interessant und bieten viel Abwechslung. Die Schauspielerbesetzung ist großartig, genau wie das Setting der Szenen. Der Film enthält durchaus einige lustige Stellen, die jedoch alle auf die Altersbeschwerden der Männer bezogen sind. Die ganz große Spannung und Unterhaltung bleiben somit aus. Stattdessen folgt die gesamte Geschichte nicht wirklich einem roten Faden und wirkt ein wenig zusammengewürfelt. Zusammenhänge lassen sich in bestimmten Szenen kaum erkennen. Von diesen Kritikpunkten abgesehen ist der Film „Der letzte Job“ sehenswert und kann zu einem schönen und auch unterhaltenden Kinoerlebnis werden.


Text: Klara Ennemoser / Fotos: Constantin Film

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..3
Filmstory……………………………2
Filmumsetzung………………….3
Umgang mit Gewalt………….2
Umgang mit Sprache………….4
Umgang mit Sexualität………2

Insgesamt……………………3