Ganz genau so nennt Danielle, kurz Dee (24), ihren YouTube Kanal: „This Little Light“. Humor beweist die kanadische Schwimmerin damit auf jeden Fall – sie hat Achondroplasie, eine Form von Kleinwüchsigkeit. Dass ihre vermeintliche Behinderung sie nicht aufhalten kann, zeigte sie gerade auch bei den diesjährigen Paralympischen Spielen in Tokio.

Zum Schwimmen kam sie durch ihren Bruder, nachdem sie schon so einige Sportarten durchprobiert hatte. Irgendwann wuchsen ihre Freunde weiter, sie blieb klein. „Ich bin ein wirklich kompetitiver Mensch, deswegen war es schwer, nicht mehr mithalten zu können, weil mir mein Körper Grenzen setzte.“ Aufhalten ließ sie sich davon trotzdem nicht. Sie ist die einzige Kleinwüchsige in ihrer Familie – ihre Eltern ließen sie ihre Behinderung dennoch nie als Ausrede nehmen, Dinge nicht zu versuchen. Und sie gaben ihren Glauben an sie weiter, obwohl sie erst als Jugendliche, mit 17, eine wirkliche Beziehung zu Jesus aufbaute. Bevor sie nach Montreal zog, um dort an der Uni zu studieren und weiter professionell zu schwimmen, ließ sie sich taufen.

Über ihren Glauben spricht sie auch sehr offen auf YouTube, auf Instagram, in Interviews. Und natürlich über ihre andere große Liebe: Kaffee! Neben dem Schwimmen studiert Danielle außerdem noch Linguistik, also Sprachwissenschaft. Kurz gesagt, es ist viel los in Dees Leben und durch ihre Vlogs und Videos können wir das alle miterleben. Vor allem möchte sie ihre Plattform auch nützen, um mit Vorurteilen aufzuräumen, denen sie tagtäglich begegnet, ihre Freude am Glauben weiterzugeben, Fragen von Fans zu beantworten und einfach ein – nicht ganz so – kleines Licht in der Welt sein.

Hartes Training zahlt sich aus! Seit sie 11 ist schwimmt Danielle, mittlerweile auch professionell. Als im Lockdown in Kanada kein Schwimmtraining mehr möglich war, baute sich Dee kurzerhand selbst einen Pool zum Trainieren.

Danielle Kisser

Der Tag, an dem Dee erfuhr, dass sie nach Tokio fahren darf – ihren ersten Paralympischen Spielen und die Erfüllung ihres großen Traums, für den sie jahrelang trainiert hat.

Eines der größten Vorurteile, das Danielle versucht mit ihren Videos zu überwinden, ist die Annahme, dass sie nicht in der Lage ist, bestimmte Dinge zu tun, wegen ihrer Kleinwüchsigkeit. Sie sieht es als Geschenk, gleich wie das Schwimmen. Ihr Pastor meinte sogar zu ihr: „Gott hat Freude daran, dich einfach nur schwimmen zu sehen. Er kümmert sich nicht darum, wenn du nicht Erste wirst.“

Auch Rückschläge gehören dazu, Danielle blieb nicht von Verletzungen verschont, musste in den letzten Jahren operiert werden und sich im Pool zurückkämpfen. Ihr Vertrauen in Gott haben diese Prüfungen allerdings nicht zerstört, eher im Gegenteil. So schwer diese Phasen auch waren, gezweifelt hat sie natürlich, sie konnte noch stärker zurückkommen.

Auf YouTube erzählt Dee, wie sie den Glauben an Jesus Christus gefunden hat.

„I was made this way for a reason and I was not an accident!” – „Ich wurde aus einem bestimmten Grund so geschaffen und ich war kein Unfall!“ Das erfährt Danielle schon sehr früh, von ihren Eltern, mit denen sie jeden Sonntag den Gottesdienst besuchte.