Der muntere Superhelden-Reigen geht in die nächste Runde: Endlich, wie wahrscheinlich viele Marvel-Fans sagen werden, geht es im Avengers-Universum weiter, dieses Mal mit dem dritten Thor-Teil. Ragnarok, so der Originaltitel, lässt allerdings, sofern man weiß, worum es dabei geht, auf ein nicht allzu positives Ende schließen. Oder?
!!Achtung: Spoiler-Alert!! – Also bitte nur lesen, wenn es dir nichts ausmacht, Wendungen des Filmes schon vorher zu erfahren!

Mit: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Mark Ruffalo, Cate Blanchett, Idris Elba
Laufzeit: 130 Minuten
Filmstart: 31. Oktober 2017

Zuerst einmal – der Film hat wirklich Spaß gemacht. In gewohnter Marvel-Manier fliegen einem scherzhafte Dialoge und komische Szenen nur so um die Ohren. Viele der Jokes versteht man allerdings eher, wenn man die Vorgeschichte(n) kennt, also sämtliche Avengers und Thor-Filme. Auch was die Umsetzung anbelangt, ist den Produzenten wieder einmal eine technische Meisterleistung gelungen. Eine wirklich außerirdische Erfahrung, wenn der Film auch manchmal schon fast eine Reizüberflutung ist. Und es fehlt, natürlich, wieder nicht an einer Starbesetzung und dem ein oder anderen überraschenden Gastauftritt, unter anderem von Dr. Strange (gespielt von Benedict Cumberbatch) oder Hulk aka Bruce Banner (Marc Ruffalo).

Die Thor-Reihe orientiert sich an den Geschichten aus der Nordischen Mythologie. Der 3. Teil beschäftigt sich mit einer sehr bekannten Geschichte daraus: Ragnarök. Dabei handelt es sich genaugenommen um den Weltuntergang. Übersetzt bedeutet der Name nämlich „Schicksal der Götter“ und laut der Sage kommt es zu einem riesigen Kampf der Götter, Riesen und anderer Gestalten. Klingt ziemlich übel und lässt nichts Gutes für den Verlauf des Filmes erahnen, oder? Aber alles der Reihe nach: Thors Vater Odin stirbt, „Mjölnir“, Thors Hammer wird zerstört, Thor und Loki werden von Odins Erstgeborener Hela, der Todesgöttin (genial gespielt von Cate Blanchett), hinaus ins Universum katapultiert und sie unterwirft Asgard, das Reich Thors. Schon ein ziemlich düsterer Beginn. Und es geht noch weiter! Denn Thor, und später auch Loki, landet auf dem Planeten Sakaar, wird dort gefangen genommen und muss in einer Arena zur Belustigung des Volkes gegen Hulk antreten. Wer einen Kampf zwischen den beiden wohl gewinnt? „Ich natürlich“ – Der Meinung sind sowohl Hulk als auch Thor.

Einigen wir uns einfach auf Unentschieden. Wichtig ist nur, dass die beiden gemeinsam mit Loki und einer Kriegerin aus Asgard, Valkyrie, die Thor zuvor gefangen und an den Diktator von Sakaar verkauft hatte, von dem Planeten entkommen können und zurück nach Asgard gelangen, um Hela im alles entscheidenden Kampf gegenüber zu stehen. Thor entdeckt seine ganze Kraft, die er auch ohne seinen Hammer als Gott des Donners besitzt. Der große Showdown beginnt. Aber wie sollte es anders sein – das Gute siegt über das Böse, Hela kann vernichtet werden und alles scheint gut auszugehen. Naja, jedenfalls fast. Denn Asgard ist komplett zerstört und geht tatsächlich unter, für die vielen Bewohner muss Thor ein neues Zuhause finden. Allerdings erkennt Thor, dass es nicht um den Ort Asgard geht. Sondern um das Volk, die Menschen.

Also könnte man bei Ragnarök vielmehr von einem Neubeginn sprechen als vom tatsächlichen Weltuntergang. So wird es nämlich auch im letzten Abschnitt in der Nordischen Mythologie geschildert, nach dem letzten Kampf entsteht eine neue Welt. Das in etwa hat sich auch der Regisseur Taika Waititi gedacht: „Damit beginnt ein neuer Zyklus – im Leben der bekannten Welt oder im Universum. Ich verstehe darunter die Zerstörung des Alten und die Wiedergeburt durch etwas Neues.“ Klingt doch irgendwie vertraut oder? Dieses ganze Szenario von wegen Weltuntergang und Neue Welt erinnert an die Vorhersage der Apokalypse in der Offenbarung des Johannes. Das Gute wird gewinnen, der Tod wird besiegt.

Text: Ines Breiner / Fotos: Walt Disney Studios

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)
Filmaussage……………………..1
Filmstory……………………………2
Filmumsetzung………………….1
Umgang mit Gewalt………….3
Umgang mit Sprache………….1
Umgang mit Sexualität………1
Insgesamt……………………1-2