„Heute, ob zum Guten oder zum Schlechten, berührt die Macht der Religion unser aller Leben, egal, welchen Glauben wir haben. Das ist Morgan Freemans Reise, um herauszufinden, wie unsere Glauben uns alle verbinden. Das ist die Suche unserer Generation. Das ist die Story of God.“ National Geographic Channel

Schon ein ziemlich plakativer Titel, oder? Aber was soll ich sagen – er hat mich neugierig gemacht. Und nachdem die Doku-Serie von National Geographic durch anscheinend großen Erfolg dieses Jahr in die dritte Staffel geht, wollte ich mir das auch mal ansehen. Einmal abgesehen davon, dass sie mit Morgan Freeman ist. Ist meine Neugierde enttäuscht oder befriedigt worden? Finden wir´s raus…

Wer ist Gott?

Das ist nur eine der Fragen, auf die Morgan Freeman eine Antwort finden will. Genauer gesagt widmet sich jede der 50-minütigen Folgen einer anderen Frage. Die insgesamt 9 Episoden (1.+2. Staffel) behandeln die Themen: Was ist nach dem Tod, die Apokalypse, wer ist Gott, Schöpfung, warum existiert das Böse, die Macht von Wundern, der Außerwählte, Himmel und Hölle und Beweise für Gott. Schon sehr interessante und vor allem auch grundlegende Fragen jeder großen Weltreligion. Und genau dort sucht Freeman auch – bei Vertretern der unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften Judentum, Christentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus, aber auch z.B. Vertretern der amerikanischen Ureinwohner. Außerdem redet er auch mit Historikern z.B. über die ägyptische Kultur oder die der Maya und Azteken und Wissenschaftlern, um Antworten zu finden. Was man aber vor allem merkt, ist, dass Freeman wirklich aus persönlicher Motivation heraus auf der Suche ist. Er hört sich alle Ansichten, Grundsätze und Glaubensformen an und ist offen für die unterschiedlichen Meinungen. Dabei merkt man, dass er alle gleichwertig sieht, und keiner Religion den Vorzug gibt. Er selbst wuchs in christlichen Kreisen auf, änderte seine Meinung im Laufe seines Lebens aber.

Weltreise

Eines vorweg: „The Story of God“ ist keine Serie, die man schnell so nebenbei anschauen kann oder sollte. Ehrlich gesagt ist es ziemlich intensiv, weil man so vieles erfährt, über die verschiedensten Religionen, über geschichtliche Fakten und andere Kulturen. Außerdem lohnt es sich schon allein optisch, die Serie anzuschauen. Denn Morgan Freeman unternimmt mehr oder weniger eine Weltreise, um seine Antworten zu bekommen, besucht die bekanntesten, wichtigsten Glaubensstätten und abgelegene Kult-Orte. Allerdings ist es bei einem Kanal wie National Geographic, der für spektakuläre, atemberaubende Fotografien und Filme bekannt ist, wenig verwunderlich, dass die filmische Umsetzung 1A ist. Das allein war es mir schon wert, die Serie zu schauen. Außerdem beschränkt sich Freeman nicht nur auf Religionen an sich, er beschäftigt sich auch zum Beispiel mit modernen Wissenschaften und Technologien, wie diese sich auf Religion im Allgemeinen auswirken oder er besucht einen Verbrecher im Gefängnis, um über das Böse im Menschen nachzuforschen.

Lehrstunde

Morgan Freeman sucht Antworten auf seine Fragen. Er sucht sie bei den verschiedensten Leuten, unterschiedlichster Religionen und Kulturen. Ich glaube, es geht auch darum zu zeigen, dass uns trotz der Glaubensrichtungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, eigentlich doch sehr viel verbindet. Nämlich etwas sehr grundlegendes, der Glaube an eine höhere Macht. Etwas, das nicht von dieser Welt ist und das wir Menschen wahrscheinlich nie ganz verstehen können.

Wie ich schon erwähnt habe, sollte man die Serie schon aufmerksam verfolgen, denn sonst verliert man schnell den Anschluss, worum es geht. So viele verschiedene Fakten, Details und Glaubenspraktiken und -grundsätze werden besprochen und verglichen. Aber es lohnt sich definitiv! Denn ich habe einige neue Dinge über andere Religionen gelernt, wie z.B. die genaue Vorstellung der Juden ihres Messias aussieht oder wie unterschiedlich die Gemeinschaften innerhalb des Islams eigentlich sind. Wirklich interessant und wenn man auch noch geschichtlich interessiert ist, wie ich, findet man noch weitere coole Fakten und auch Bilder. Was mich daran wirklich begeistert hat, war eben die Tatsache, dass ich wirklich konkret die einzelnen Grundlagen der Weltreligionen erklärt bekommen habe. Etwas, das ich wertvoll finde. Denn auch, wenn es wichtig ist, die eigene Religion so gut wie möglich zu kennen, sollte man trotzdem für die anderen Glaubensgemeinschaften sein. Und sich zumindest ein wenig mit ihnen beschäftigen, um sich auszukennen. Freeman gibt aber keiner Religion eine eindeutige Präferenz, was einen anderen tollen Gedanken bei mir aufwirft: Wir sind alle gleich wertvoll, keiner ist besser, keiner schlechter als der andere, ganz egal, welcher Religion wir angehören, welchen Glauben wir vertreten. Das ist eine schöne Erkenntnis, finde ich. Mal schauen, wo es mit der nächsten Staffel weitergeht. Ich für meinen Teil bin schon gespannt.

Text: Ines Breiner/ Beitragsbild: YouTube