Er hat wohl schon alles probiert: Islam, Rastafari, Drogenexzesse – doch wendet sich Rapper Snoop Dogg jetzt dem Christentum zu? In seinem neuem Album „Bible Of Love“ preist der Mann, der zum großen Teil für seinen Marihuanakonsum bekannt ist, zusammen mit wahren Gospelgrößen, den Gott, der ihn errettet hat.

Keine Sorge, ich bin ebenso verwirrt wie du. Snoop Dogg veröffentlicht ein Gospel Album? Was passiert mit dieser Welt? Vor allem: Was passiert mit der Rapszene? Wir hören in letzter Zeit von genügend Rappern, die beginnen, immer mehr ihren Glauben zu verkünden. Und natürlich fragen wir uns: Ist das echt? Woher kommt dieser Trend? Und lässt sich das wirklich vereinbaren?

Vielleicht sollten wir uns, um das Ganze ein wenig mehr zu verstehen, etwas näher mit Snoop Dogg beschäftigen. Ich bin zwar kein Stephen Hawking, aber hier kommt mein mehr oder weniger wissenschaftlicher Aufsatz „A brief history of Snoop Dogg“: Snoop wuchs in einem Armenviertel auf, wurde Mitglied einer Gang und handelte mit Kokain, woraufhin er verhaftet wurde. Er begann im Ghetto zu rappen und wurde von Dr. Dre entdeckt, welcher ihm den Einstieg ins Musikgeschäft ermöglichte. Er wurde angeklagt, am Mord eines befeindeten Gangmitglieds beteiligt gewesen zu sein. Danach folgten einige weitere kriminelle Aktivitäten, die ich jetzt nicht auflisten werde. Nach einer Reise nach Jamaica, ließ Snoop Dogg sich von einem Rastafari-Priester „taufen“ und benannte sich in Snoop Lion um. Unter diesem Namen machte er dann Reggae Musik. Er produzierte außerdem auch einen nicht-jugendfreien Film, bekannte sich zwischendurch einmal zum Islam, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Ich muss zugeben, ich kenne mich in diesem Wirrwarr überhaupt nicht aus. Es scheint, als hätte Snoop Dogg tatsächlich alles ausprobiert. Und jetzt probiert er es mit dem Christentum. Ist es ehrlich? Es wirkt, als wäre er tatsächlich auf der Suche, ansonsten würde er ja nicht so viel herumexperimentieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Bibel voll von fragwürdigen Persönlichkeiten ist. Ich denke dabei zum Beispiel an Saulus, der die Christen zuerst verfolgte, bevor er sich selbst zu Christus bekehrte.

Also macht es keinen Sinn zu behaupten, Snoop Dogg wäre nicht ehrlich. Wir können nicht in sein Herz schauen. Es ist vielleicht einfach besser, für Snoop Dogg zu beten, dass er in Jesus endlich findet was er sucht. Auf jeden Fall ist das Album selbst für Gospel-Fans bestimmt kein Fehlgriff!

Text: David Strodl/Foto: Wikimedia Commons