Neue Meldungen in den Abendnachrichten: Eine Schießerei in einer Schule. Bilder von Krieg und zerbombten Städten. Eine Terrorattacke. Wie soll ein junger Mensch darauf reagieren? Uns bleibt fast nur die Möglichkeit, Angst zu haben. Nein, es muss auch anders gehen!

Als Kind habe ich hin und wieder gelauscht, als mein Vater sich die Nachrichten Abends angehört hat. Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der wieder über den Krieg berichtet wurde. Ich weiß nicht, welcher genau. Ich kann mich bloß erinnern, dass mein Vater zu sich selbst gesagt hat: „Das ist wirklich nicht weit entfernt.“ Natürlich bekam ich Angst. Als Kind ist es das Schlimmste, was du dir vorstellen kannst, dass ein Krieg ausbrechen würde. Du fühlst dich wehrlos und schwach. Und selbst wenn wir älter werden, bleiben Angst und Unsicherheit treue Wegbegleiter.

„Furcht führt zu Wut. Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“ Dieses Zitat ist nicht aus der Bibel, sondern von Yoda aus Star Wars. Und vielleicht hat sich auch Shawn Mendes Inspiration daraus entnommen, wenn er diese Worte singt: „Pain. But I won’t let it turn into hate! – Schmerz. Aber ich werde nicht zulassen, dass er sich in Hass verwandelt.“ Der Satz trifft ziemlich ins Herz. Wie viele Menschen lassen es zu, dass sich ihre Angst und das Leid der Welt, in Hass verwandelt? Hass gegen Menschen, die dabei doch eigentlich total unschuldig sind? Hass gegen die Menschen, denen der Krieg ihre Heimat und ihre Liebsten genommen hat?


Sänger Khalid

Doch Shawn und Khalid möchten nicht zulassen, dass die Angst ihr Leben zerstört. Eindrucksvoll singen sie: „You can’t take my youth away! This soul of mine will never break! – Du kannst mir meine Jugend nicht wegnehmen! Meine Seele wird niemals zerbrechen!“ Angst ist die wohl nützlichste Waffe des Teufels. Sie hält dich in Schach. Sie verhindert, dass du Risiken eingehst. Sie verhindert, dass du anderen vertraust.

Und da singt Shawn einen schönen Satz. „Never losing sight of the one I keep inside. – Ich verliere nicht die Sicht auf denjenigen, den ich in mir halte.” Ich habe dabei an diese Stelle in der Bibel denken müssen, wo Jesus Petrus aufforderte, auf dem Wasser zu gehen. Solange Petrus den Blick auf Jesus gerichtet hatte, konnte er über Wasser bleiben. Doch dann spürte er den Sturm, sah die Wellen und ließ sich dazu hinreißen, seinen Blick aufs Wasser zu richten. Und er versank. Das Wasser sind unsere Ängste. Wenn wir den Blick auf sie richten, dann sind wir quasi zum Scheitern verurteilt. Wenn wir uns aber bewusst sind, dass wir den Gott des Universums in unserem Herzen tragen – welche Angst ist dann eigentlich noch begründbar?

Text: David Strodl/Beitragsbild: Universal Music