Von einem Marvelfilm über Helden im Weltraum erwartet man sich viel Herumgeballere, riesige Space-Monster und eine gehörige Portion Humor. All das bekommt man in Guardians Of The Galaxy Vol. 2 auch zur Genüge zu sehen. Eigentlich geht es aber um die Familie.

Mit: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Kurt Russel, Silvester Stallone
Laufzeit: 138 Minuten
Filmstart: 27. April 2017

Die etwas chaotischen Helden des Universums sind zurück auf der Kinoleinwand. Das seltsame Team, welches sich aus einem Menschen, einem Baum, einem Waschbären, einem grünen Alien und noch einem Alien, der allerdings rot-weiße Haut besitzt, zusammensetzt, muss sich einer großen Herausforderung stellen: Ja sie müssen schon wieder das Universum vor dem Untergang retten, aber das ist die Storyline in jedem zweiten Sci-Fi Film. Viel interessanter ist es, dass die Herausforderung für die Helden darin besteht, eine Familie zu sein. Eigentlich sind sie ja alle Außenseiter, Personen – ausnahmsweise fallen unter diesen Begriff jetzt auch Bäume und Waschbären – die ihre Familie verloren, oder nie gehabt haben. Sie haben beschlossen, sich gegenseitig Familie zu sein und das trotz all der Schwierigkeiten, die das mit sich bringt.

Stell dir vor, du liegst ständig mit deinem großen Bruder im Streit. Er behauptet, er könne alles besser als du, benimmt sich arrogant und weigert sich, jeden Ratschlag oder jede Kritik anzunehmen. So sieht zumindest das Verhältnis zwischen Peter (aka Starlord, gespielt von Chris Pratt) und Rocket (dem sprechenden Waschbären) aus. Peter muss es nicht unbedingt böse meinen, jedoch fühlt Rocket sich immer mehr verletzt durch Peters abschätzige Kommentare und Vergleiche mit diversen Nagetieren. Die Streitereien gehen so weit, dass die ständigen Demonstrationen, wer denn besser als der andere ist, irgendwann zum Absturz führen – im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem die beiden ihr Raumschiff erfolgreich in eine Müllhalde und einen Wald in eine Landebahn verwandelt haben, geben sie sich natürlich gegenseitig die Schuld. Das Team spaltet sich daraufhin auf und Peter begibt sich mit zwei seiner Freunde auf persönliche Mission, während Rocket und Groot zurückbleiben, um das Schiff zu reparieren. Wie zu erwarten, landet Peter in Schwierigkeiten, weshalb Rocket vor die Herausforderung gestellt wird, seinem Freund, der ihn oft genug wie Dreck behandelt hat, zu verzeihen und ihm zur Hilfe zu eilen oder ihm vollends den Rücken zu kehren.

Wenn du Geschwister hast, dann ist dir dieses Szenario wahrscheinlich nicht allzu fremd. Man beginnt sich aufgrund irgendeines Unsinns zu streiten. Oftmals versucht man seine eigene Überlegenheit an seinen Geschwistern zu beweisen. Man könnte meinen, so etwas wären bloße Kleinkinderspinnereien, aber eine Sache haben die Schreiber des Drehbuches richtig erkannt: Wenn man nicht bereit ist, seine eigenen Fehler einzugestehen und dem anderen zu verzeihen, so kann es tatsächlich passieren, dass sich lebenslängliche Feindschaften innerhalb der Familie entwickeln, die nie in Ordnung gebracht werden. Gamora (die grüne Aliendame) und ihre Schwester Nebula (zur Abwechslung einmal ein blauer Alien) stellen genau diese verfeindete Geschwisterbeziehung dar. Keine der Schwestern wollte die erste sein, die ihre Fehler eingesteht. Durch all die Laserkanonen, Raumschiffflotten und Aliens in allen Farben des Regenbogens scheint eine durchaus wahre Message des Filmes durch. Vor allem in der Familie ist es wichtig, nicht zu stolz zu sein, die eigenen Fehler einzugestehen und bereit zu sein, der anderen Person, egal ob Schwester, Vater oder Ehepartner, zu verzeihen – sogar, wenn sie ihre Fehler nicht eingesehen hat.

Text: David Strodl / Fotos: Walt Disney Studios

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..1
Filmstory……………………………1
Filmumsetzung………………….1
Umgang mit Gewalt………….4
Umgang mit Sprache………….4
Umgang mit Sexualität………2

Insgesamt……………………1-2