Als Kind habe ich den ersten „Die Unglaublichen“ Film geliebt und dann nichts mehr von ihnen gehört – jetzt, 14 Jahre später kam ich in den Genuss, mir die Fortsetzung anzusehen. Ja es ist ein animierter Kinderfilm und ich bin mittlerweile ein ausgewachsener Mann. NA UND?!? Man darf doch noch in nostalgischen Erinnerungen schwelgen. Die erweckt dieser Film zur Genüge.

Mit: Holly Hunter, Craig T. Nelson, Samuel L. Jackson (Allerdings nur in der englischen Version)
Laufzeit: 117 Minuten
Filmstart: 27. September 2018

Vierzehn Jahre ist es also her, dass die Superheldenfamilie Parr den bösen Syndrome bekämpft haben. Und doch ist mit dem zweiten Teil der Geschichte kein Tag vergangen. Sie knüpft direkt an Teil eins an – mit dem seltsamen Maulwurfsmann, der mit einem riesigen Bohrfahrzeug aus dem Boden auftaucht. „Tunnelgräber“ war sein mehr oder weniger origineller Name. Und unsere Heldenfamilie rettet schon wieder die Stadt. Mit dem einzigen Problem: Die Stadt wollte nicht gerettet werden. Der ganze Kampf hat ziemlich viel Zerstörung verursacht. Kurz darauf folgt der Beschluss: Superhelden sind ab sofort illegal.

Dies war natürlich ein schwerer Schlag für Mr. Incredible und Elastigirl. Sie müssten sich einen normalen Job suchen, um für die Familie zu sorgen. Doch eine letzte Hoffnung besteht: Der Chef einer Telekommunikationsfirma fährt total auf Superhelden ab. Deshalb erklärt er sich bereit, als ihr Manager zu fungieren und ihnen zu helfen, Superhelden wieder in ein positives Licht zu rücken, damit dieses Gesetz aufgehoben wird. Die Sache hat nur einen Haken. Er möchte zu Beginn bloß Elastigirl einsetzen, da sie von allen Superhelden am wenigsten Schaden verursacht. Dies ist vor allem für Mr. Incredible nicht einfach, der sehr gerne im Rampenlicht steht, nun aber den Job seiner Frau übernehmen muss und somit auf die Kinder aufpassen, während seine Frau Verbrecher bekämpft.

 

Verbrecherbekämpfung ist einfach – Kindererziehung nicht. Zu dem Schluss kommt der Familienvater dann, als er sich mit den Mathehausaufgaben seines Sohnes, dem Liebeskummer seiner Tochter und den Unmengen an unkontrollierbaren Superkräften des kleinen Jack-Jack herumschlagen muss. Während seine Frau ihm am Telefon begeistert erzählt, welche Heldentaten sie vollbrachte und wieviel Spaß ihr das gemacht hat, tut sich Mr. Incredible schwer zu verbergen, dass er gerade von Neid zerfressen wird.

Dies ist wohl für jede Beziehung eine große Herausforderung. Die eigenen Interessen zurückzustecken und dem anderen mehr gönnen als sich selbst ist oftmals sehr schwierig. Doch die Worte „ich liebe dich“ bedeuten nun mal nicht „ich möchte, dass du mich glücklich machst“, sondern eher „ich möchte alles tun was in meiner Macht steht, um DICH glücklich zu machen.“ Notfalls auch einmal auf die Kinder aufpassen, während die Frau gerade die Zeit ihres Lebens hat.

 

Wenn Jesus sagt „Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt”, dann meint er nicht notwendigerweise, dass man sich in die Schusslinie einer Pistole werfen soll. Sich hinzugeben muss nicht unbedingt sterben bedeuten. Sein Leben hinzugeben kann eben auch bedeuten, dem anderen so viel geben zu wollen, dass man selbst eigentlich nichts mehr davon hat. Opfer zu bringen, damit der andere glücklich ist. Die Frau, die Kinder, Freunde, der Nächste. Oftmals ist das gerade ein Opfer, welches uns besonders schwerfällt – wie für Mr. Incredible, nicht das Rampenlicht zu betreten und allen Ruhm zu ernten, sondern den Job im Hintergrund zu machen. Auf seine Kinder aufzupassen, um seiner Frau den Rücken freizuhalten.

Text: David Strodl/Foto: GettyImages

 

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..2
Filmstory……………………………1
Filmumsetzung………………….2
Umgang mit Gewalt………….2
Umgang mit Sprache………….2

Insgesamt……………………2