Liebe Jenny! Ich war vor ein paar Tagen in der Messe und der Priester hielt eine Predigt über die Antibaby-Pille und die Fruchtbarkeit des Menschen. Er hat erwähnt, dass die Pille eigentlich auch so eine Art “Abtreibung” wäre, also dass ein Kind, dass Gott bereits in die Welt gesetzt hätte, “getötet” wird. Stimmt das aber wirklich, dass hormonelle Verhütungsmittel in der Kirche nicht erwünscht wären, dass ein christlicher Mensch sie nicht nehmen sollte? Was aber dann, sollte man überhaupt keinen Sex haben, wenn man kein Kind möchte? Wie soll das funktionieren? -Sophie, 14

Liebe Sophie! Sieh es mal so: Die Fruchtbarkeit ist ein besonderes Geschenk! Sie ist ein Teil von mir und dir! Von Natur aus hat die Frau in ihrem Zyklus fruchtbare und unfruchtbare Tage, der Mann hingegen ist jeden Tag fruchtbar. Die Eierstöcke geben im Zyklus einmal ein Ei frei, das kurze Zeit, ca. 12 bis 24 Stunden, befruchtet werden kann. Die Befruchtung erfolgt im ersten Teil des Eileiters (Ampulle). Dort sind wir alle entstanden. Wir hatten dann noch einen Weg von ca. 1 Woche bis in die Gebärmutter, die dann 9 Monate unser zu Hause war. Auf diesem weiten Weg wurden wir vom Eileiter (eigentlich sollte er Kind-Leiter heißen) ernährt und weitertransportiert.

Die Pille sollte den Eisprung unterdrücken, manchmal (da nun einmal nichts 100% wirkt) wird aber doch ein Ei freigegeben. Das möglicherweise entstandene Kind wird in diesem Fall durch die Wirkung der Pille schlecht umsorgt und stirbt meist vorzeitig, und kann sich nicht in die Gebärmutter einnisten. Das bezeichnet man als frühabtreibende Wirkung. Auch wenn eine Frau verhütet (egal mit welchem Mittel), muss sie immer mit einer geringen Möglichkeit rechnen, dass ein Kind entstehen kann. Immerhin 2 bis 10 Frauen von 1000 Frauen, die die Pille nehmen, werden in einem Jahr schwanger. Nicht nur wegen der frühabtreibenden Wirkung lehnt die Kirche die Pille (sowie die anderen künstlichen Verhütungsmittel) ab, sondern sie ist der Meinung, dass die Fruchtbarkeit ein besonders Geschenk und Teil von uns Menschen ist. Eine Frau, die die Pille nimmt, verliert einen Teil ihres besonderen Wesens als Frau.
Und das ist im Grunde viel schwerwiegender, als die gesundheitlichen Bedenken, die es zusätzlich auch noch zur Genüge gibt, wie dir jeder Arzt bestätigen wird. Z.B. erhöhen sich Krebs und Thrombosegefahr. Eine Frau tut sich gesundheitlich alles andere, als was Gutes, wenn sie die Pille nimmt.

Soll man aber überhaupt keinen Sex haben, wenn man kein Kind möchte? Naja, das ist eben schon eine ernste Sache. Nach Ansicht der Kirche, wie Gott sich das Ganze gedacht hat, gehört Sex in die Ehe. Denn durch den Geschlechtsverkehr drücken Mann und Frau aus, dass sie einander lieben, sich aneinander binden und einander für immer treu sein möchten. Und das ist eigentlich, was nur die Ehe ist. Daher gehört dieses besondere Zeichen und Sich-Schenken in die Ehe. Einerseits ist das sicher ein Verzicht, andererseits gewinnt man aber hundertmal mehr.
Und in der Ehe kann man die Kinderzahl sehr gut mit der so genannten Natürlichen Empfängnisregelung verantwortungsbewusst bestimmen. Jede Frau kann durch eine bestimmte Beobachtung sehr gut die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage unterscheiden. Noch dazu lernt man sich durch die Zyklusbeobachtungen auch selbst besser kennen und versteht noch besser, welche Besonderheit es ist, wirklich Frau zu sein.

Sei verantwortungsbewusst, mit deiner Fruchtbarkeit, mit deiner Gesundheit und deinem Leib! Es kann schwer sein, die Entscheidung, mit Sex bis zur Ehe zu warten, durchzuhalten. Aber es zahlt sich so aus.
Deine Jenny


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