Bist du schon, zumindest ein ganz klein wenig, in Weihnachtsstimmung? Wenn nicht, dann versetzt dich spätestens die neue Nussknacker-Verfilmung von Disney in eine absolut köstliche Vorfreude. Aber Vorsicht bei zu viel Zuckergenuss! Das hat noch keinem wirklich gutgetan.

Mit: Mackenzie Foy, Keira Knightley, Matthew Macfadyen, Helen Mirren, Morgan Freeman
Laufzeit: 100 Minuten
Filmstart: 1. November 2018

Was das ganze Süßholzraspeln soll? Ehrlich gesagt – keine Ahnung. Vielleicht sind das schon die ersten Auswirkungen von zu viel Zucker im Blut. Darum geht es allerdings nicht. Sondern vielmehr um die neueste Adaption des berühmten Weihnachtsmärchens/Balletts. Der Nussknacker, mit literarischer Vorlage von E.T.A. Hoffmann, ist eines berühmtesten Ballette der Welt. Die Musik dazu stammt von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, viele Stücke daraus sind weltberühmt. Doch trotz der bekannten Vorlagen geht der Film ein paar neue Wege. Wegen der künstlerischen Freiheit oder so. Das alles schadet der Version aber auch gar nicht. Ein paar Ballettelemente kommen immer wieder darin vor, die Musik drängt sich mal mehr, mal weniger in den Vordergrund.

Ankunft Claras und des Nussknackers im Schloss.

Das Märchen beginnt

Es ist Weihnachtsabend, der 24. Dezember. Die Familie Stahlbaum rund um den Vater Benjamin macht sich auf den Weg zur alljährlichen Weihnachtsfeier bei Drosselmeyer, dem Patenonkel der mittleren Tochter Clara. Doch es ist das erste Weihnachten, das die Familie ohne die geliebte, vor kurzem verstorbene Mutter Marie verbringen muss. Dementsprechend hält sich die Feierlaune der Familie in Grenzen. Doch dann beginnt für die Kinder die alljährliche Suche nach ihren Geschenken. Kurz zuvor besuchte Clara noch ihren Patenonkel in seiner Werkstatt, um ihn um Hilfe zu bitten. Marie hatte ihrer Tochter nämlich eine eiförmige Spieluhr hinterlassen, die Drosselmeyer vor vielen Jahren für sie selbst gebaut hatte. Doch auch er kann die Spieluhr nicht ohne den Schlüssel öffnen und muss Clara deshalb enttäuschen, weil er ihr nicht helfen kann. Als sie sich dann auf die Suche nach ihrem Geschenk macht, muss Clara einem goldenen Faden quer durchs Haus folgen um ans Ziel zu gelangen. Schließlich gelangt sie von einem Raum in den nächsten, doch ganz plötzlich steht sie in einem verschneiten Tannenwald, einer Parallelwelt. Aus purer Neugierde folgt sie dem Faden immer weiter zu einer riesigen erleuchteten Tanne. Und dort befindet sich, am Ende der Schnur auch endlich der lange gesuchte Schlüssel zur Spieluhr.

Zuckerfee, Hagedorn und Schauder empfangen Clara.

Zauber und Schatten

Doch ganz so einfach ist das dann alles auch wieder nicht. Plötzlich schnappt eine kleine Maus Clara den Schlüssel direkt vor der Nase weg. Und weg ist sie. Natürlich jagt ihr Clara sofort hinterher. Doch bevor sie eine Brücke überqueren kann, wird sie vom Nussknacker, dem Soldaten Hauptmann Phillip Hoffman aufgehalten. Nachdem ihr gemeinsamer Versuch scheiterte, den Schlüssel zurückzuholen, bringt Phillip Clara ins Schloss zu den Regenten von drei der vier Reiche in der Parallelwelt. Denn im 4. Reich, dem Reich der bösen Mutter Ingwer sei es zu gefährlich. Beinahe wäre Clara dort schon dem Mäusekönig zum Opfer gefallen. Im Schloss ist sie nun in Sicherheit. Umringt von zahlreichen Freunden ihrer Mutter Marie, die diese Welt erst zum Leben erweckt hatte und ihre geliebte Königin war, wird für Clara als Prinzessin ein großes Fest gegeben. Die Zuckerfee (Keira Knightley ganz in Pink), Regentin des Naschwerklandes, Hagedorn, Herrscher über das Blumenland und Schauder, Herr im Schneeflockenland, begrüßen Clara als neue Freundin.

Helen Mirren als Mutter Ingwer.

„Alles, was du brauchst, ist im Inneren.“

Doch es ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen im Reich, oder um es in der Sprache der Zuckerfee zu sagen, nicht alles Zuckerguss was glänzt. Denn ihre Königin Marie hat sie schon vor längerer Zeit im Stich gelassen und jetzt versuche Mutter Ingwer die restlichen drei Reiche zu erobern und in ihre Gewalt zu bringen. Um sich verteidigen zu können, müssen die drei Regenten eine Armee bilden, doch die Maschine von Marie, die das bewerkstelligen soll, funktioniert nur mit einem Schlüssel. Genauer gesagt mit dem Schlüssel, den Clara zuvor an die Maus und somit Mutter Ingwer verloren hat. Und so beginnt Claras Mission und die erneute Suche nach dem Schlüssel.

Zuckerfee (Keira Knightley) und Clara (Mackenzie Foy).

Doch Achtung! Nicht jedes Süßholzgeraspel ist auch ehrlich. Denn richtig eingesetzt können die schönsten Wörter zu den schlimmsten Manipulationen führen. Mehr soll an dieser Stelle allerdings auch gar nicht verraten werden. Man sollte sich bei „Der Nussknacker und die vier Reiche“ auf jeden Fall auf überraschende Wendungen gefasst machen. Und ansonsten kann man das Geschehen einfach nur genießen. Für alle, die sich schon auf Weihnachten einstimmen wollen, gute Musik mögen und generell ein Fan von Märchen sind, ist der Film auf jeden Fall empfehlenswert! Die Umsetzung, die Kostüme, Cast und generelle Gestaltung sind wirklich gelungen, was den Film zu einem netten, kurzweiligen Vergnügen macht. Super für die ganze Familie, bringt „Der Nussknacker“ einmal mehr magische Weihnachtsstimmung auf die große Leinwand.


Text: Ines Breiner / Fotos: Walt Disney

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..2
Filmstory……………………………2
Filmumsetzung………………….1
Umgang mit Gewalt………….3
Umgang mit Sprache………….1
Umgang mit Sexualität………1

Insgesamt……………………1-2