Die Challenge: Eine Woche lang, jeden Tag eine andere Person ermutigen. Klingt einfach? Ist es auch! Seltsam, dass wir es so selten tun.

Tag 1:
Okay, eigentlich habe ich die Challenge eher widerwillig angenommen. Ich habe ja kein Problem, Leuten etwas Ermutigendes zu sagen, aber jeden Tag für eine Woche? Ich war mir nicht sicher, ob ich mich immer daran erinnern würde. Und ich habe auch schon am ersten Tag darauf vergessen. Trotzdem habe ich die Challenge erfüllt, ohne daran zu denken, dass ich jetzt diese Challenge erfüllen muss.

Ich habe also mit einem Freund geschrieben. Na gut, ich habe ihn vor zwei Tagen kennen gelernt. Auf jeden Fall, ging es ihm vor Kurzem ziemlich schlecht. Also wenn ich von ziemlich schlecht rede, dann meine ich wirklich ganz unten. Ich habe ihm dann eine kleine ermutigende Nachricht geschrieben. Was darauf folgte, war die schönste Nachricht, die ich je bekommen habe. Darin hat er mir auch gesagt, dass er endlich wieder Hoffnung geschöpft hat.
Ich bin erstaunt, was so eine kleine, scheinbar unbedeutende Ermutigung bewirken kann!

Tag 2:
Ich habe wieder einer Person eine Nachricht geschickt. Diesmal mit dem Gedanken, dass ich die Challenge machen sollte. Irgendwie versäume ich es immer, wenn ich unter Leuten bin, daran zu denken. Ich ermutige Leute eigentlich eh recht oft, und wenn ich es tue, dann fällt es mir nicht auf, dass ich das gemacht habe. Es hat aber irgendwie ein anderes Feeling, wenn ich mir dabei denke: Ich möchte dieser Person jetzt wirklich eine Freude bereiten, indem ich ihr sage, was ich an ihr toll finde oder ich in ihr sehe.

Tag 3 & 4:
Irgendwie mache ich es schon etwas automatisch. Eigentlich macht es mir ziemlich viel Freude, Leute zu ermutigen oder ihnen Komplimente zu machen. Eventuell mehr, als ihnen selbst. Ganz nach dem Prinzip „Gib und du wirst empfangen.“ Ich fange auch an, mehr den Blick darauf zu haben, was die coolen Eigenschaften meiner Mitmenschen sind. Es fällt tatsächlich viel mehr auf, wenn man es sich schon angewöhnt hat, es ihnen dann auch sofort zu sagen, nachdem man es bemerkt hat.

Tag 5:
Habe einem Freund gesagt, wie cool ich es finde, dass er ein wandelnder Kühlschrank während längerer Reisen ist. Dass er immer daran denkt, etwas für alle zum Essen mitzunehmen – und da nicht nur eine billige Wurstsemmel sondern eher ein ganzes Festgelage. Es ist zwar eine ziemlich triviale Sache aber auch irgendwie eine wunderschöne Eigenschaft, die geehrt gehört! Ich selbst habe das absolut nicht drauf. Ich vergesse auf langen Reisen schon, eine Wurstsemmel für mich selbst zu packen. Dann gibt es so coole Leute, die dabei noch an andere denken! Schade, dass uns solche Sachen sehr selten auffallen.

Dass ich meine Aufgabe schon erfüllt habe, ist mir diesmal auch eben erst aufgefallen, als ich darüber nachgedacht habe, ob ich denn eigentlich schon eine Person ermutigt habe – es automatisiert sich tatsächlich, je länger man das macht!

Tag 6 & 7:
Es sind schon wahrscheinlich mindestens drei Personen, denen ich am Tag ermutigende Worte zuspreche. Es ist wirklich einfach und schön, das zu machen und ich freue mich voll, wenn sie sich über die Ermutigung freuen. Das bewegt echt Herzen!

FAZIT

Ich habe es mir innerhalb dieser paar Tage so angewöhnt, mein Umfeld zu ermutigen, dass ich auch bestimmt nicht aufhören möchte damit. Ich stelle mir gerade vor, wie schön diese Welt eigentlich wäre, wenn wir ständig das Gute in unseren Mitmenschen sehen würden und es ihnen auch sagen! Das wäre echt ein taste of heaven!

Aus diesem Grund challenge ich jetzt dich: Du musst mir jetzt helfen, diesen Traum zu verwirklichen! Versuche es zumindest eine Woche lang! Danach läuft es nämlich eh von selbst weiter.

Let’s make this world a better place!

Text: David Strodl/Foto: Istockphotos