Was macht Chris Evans, wenn er nicht als Captain America seinen Schild gegen die Köpfe seiner Feinde schleudert? Er übernimmt die Rolle des Superonkels Frank Adler, der einen viel größeren Kampf um das Wohl seiner Nichte zu kämpfen hat.

Mit: Chris Evans, Mckenna Grace, Octavia Spencer, Jenny Slate, Lindsay Duncan
Laufzeit: 101 Minuten
Filmstart: 14. Juli 2017

Dass Chris Evans ein Händchen fürs Schauspielen hat, ist ja bekannt. Die 10-jährige McKenna Grace in der Rolle der kleinen Mary Adler beeindruckt jedoch mit ihrem Talent, dieses manchmal etwas sture und freche aber sehr liebenswürdige Mädchen zu verkörpern. Ob das Mädchen eine kleine Standpauke von ihrem Onkel bekommt, oder die beiden ein herzerwärmendes Gespräch über Jesus führen: Den ganzen Film hindurch wirkt ihre Beziehung weniger wie Onkel und Nichte, sondern eher wie Vater und Tochter.

Frank hatte die Hoffnung, Mary in eine ganz normale Schule stecken zu können, damit sie dort Freunde findet und nicht zu sehr unter dem Gefühl leiden müsse, dass sie anders sei. Mary ist nämlich hochbegabt. Leider fühlt sie sich in der Schule vollkommen unterfordert und beginnt, nach immer schwierigeren Aufgaben zu verlangen, was wiederum ihre Großmutter anlockt, die sie von Frank trennen, und auf eine Eliteschule schicken möchte. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Sorgerechtsstreit zwischen Frank und der Großmutter Evelyn, welche beide behaupten, bloß das Beste für Mary zu wollen. Sie landen vor Gericht und Mary wird zum Spielball einer Streiterei, die ihren Ursprung wohl schon in der Vergangenheit der beiden hatte. Mary selbst beginnt Evelyn zu mögen, jedoch möchte sie sich auch von Frank nicht trennen. Den Grund dafür erklärte sie im wesentlichsten Satz des gesamten Filmes: „Frank wollte mich schon, bevor ich schlau war!“

Frank war zwar eigentlich Marys Onkel, jedoch kümmert er sich um sie, als wäre er ihr Vater. Nach dem Selbstmord ihrer alleinerziehenden Mutter, entschied Frank sich, sie großzuziehen und sie zu lieben als wäre sie seine Tochter. Egal ob sie nun gute Leistungen erbracht hätte oder durchschnittliche, so wie alle anderen auch – Frank gab sein Leben wie es war für Mary auf. Er tauschte seinen Arbeitsplatz als Professor für eine Beschäftigung als Bootsmechaniker ein, um während der Arbeit auf das Mädchen schauen zu können. Es ging ihm in erster Linie nicht darum, ihr klarzumachen, dass sie eines Tages eine der führenden Wissenschaftlerinnen der Mathematik werden könnte, sondern ihm war es wichtiger, ihr zu zeigen, dass sie geliebt ist.

Dieses Thema der bedingungslosen Liebe wurde auch in einer Szene aufgegriffen, in welcher Mary Frank fragte, ob Jesus denn Gott sei. Im Endeffekt versuchte der Film nicht, auf diese Frage eine Antwort zu geben. Vielleicht wurde die Szene aber deshalb in den Film hineingeschnitten, um uns etwas über Gott zu sagen. Gottes Wesen spiegelt sich ein bisschen in Franks Liebe zu Mary wieder. Genau wie Frank, ist es Gott nicht wichtig, welche Leistungen wir erbringen, denn er liebt uns, ohne dass wir etwas tun müssen. Frank kämpft um Marys Sorgerecht, weil er weiß, dass er das Beste für sie will. Anders als Frank ist Evelyn. Sie könnte die Erwartungen unserer Mitmenschen widerspiegeln. Wir können uns entscheiden, unserer Evelyn zu folgen um Erfolg, Geld, Sex oder Unterhaltung nachzujagen. Ein Merkmal von „Evelyn“ ist, dass sie sehr grob ist und versucht Mary mit allen Mitteln an sich zu reißen. Klingt vertraut, oder? Wenn Gott aber sagt „Ich liebe dich ohne, dass du etwas dafür tun müsstest“, könnte es nicht die bessere Wahl sein, bei ihm zu bleiben?

Text: David Strodl / Fotos: 20th Century Fox

YOU! Film-Bewertung:
(1 = Ziemlich cool, 5 = Ziemlich daneben)

Filmaussage……………………..1
Filmstory……………………………2
Filmumsetzung………………….3
Umgang mit Gewalt………….1
Umgang mit Sprache………….2
Umgang mit Sexualität………2

Insgesamt……………………2